Weihnachtsgeschichte: Was steckt eigentlich hinter Weihnachten?

Weihnachten ist die besinnlichste Zeit des Jahres. Aber was steckt hinter der Weihnachtsgeschichte und warum feiern wir Weihnachten?

Weihnachten ist die besinnlichste Zeit des Jahres. Wir schlendern über den Weihnachtsmarkt, schauen Weihnachtsfilme und trinken dabei Glühwein und essen Weihnachtskekse. In ruhigen Stunden lesen Eltern an ihrem Weihnachten mit Kindern eine Geschichte vor. Trotzdem wissen viele nicht, was die Weihnachtsgeschichte eigentlich besagt. Wir erzählen dir alles, was du über die Weihnachtsgeschichte wissen solltest!

Die biblische Weihnachtsgeschichte

Da Weihnachten ein christliches Fest ist, beruht die Weihnachtsgeschichte auch auf einer biblischen Geschichte. In der Bibel gibt es zwei unterschiedliche Erzählungen der Geburt Jesu. Im Evangelium des Lukas und im Evangelium des Matthäus gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede über die Geschichte aus Bethlehem. Allgemein überliefert ist diese Erzählung, die näher an der Bibel-Geschichte aus dem Lukas-Evangelium ist, folgende:

Und alles begann vor über 2.000 Jahren in Israel, genauer gesagt in der Stadt Nazareth. Einer jungen Frau namens Maria erschien ein Engel, der ihr erzählte, er sei von Gott geschickt worden, um ihr eine Nachricht zu überbringen. Er sagte ihr, dass sie bald ein Kind bekommen würde, dem sie den Namen Jesus geben soll. Maria war etwas verwundert, denn sie war noch nicht verheiratet und zu dieser Zeit war es nicht angesehen, unverheiratet ein Kind zu erwarten. Zudem war sie auch noch Jungfrau! Der Engel erklärte ihr, dass Gott selbst der Vater des Kindes sei und deshalb auch alle ihr Kind als "Sohn Gottes" bezeichnen werden.

Marias Verlobter Josef war nicht gerade erfreut über Marias Schwangerschaft. Da er nicht der Vater des Kindes war und dachte, Maria sei ihm untreu gewesen, wollte er sie verlassen. Doch eines Nachts im Traum erschien Josef auch ein Engel, der ihm eine Nachricht überbrachte: "Habe keine Angst Maria zu deiner Frau zu nehmen. Sie erwartet den Sohn Gottes." Nach dieser Nacht hatte Josef keinen Zweifel mehr und machte Maria zu seiner Frau.

Der damalige römische Kaiser Augustus wollte wissen, wie viele Menschen in seinem Reich wohnten und bestimmte eine Volkszählung. Dazu mussten alle Menschen in die Stadt, in der sie geboren worden waren, weshalb Josef sich mit der hochschwangeren Maria auf den Weg in die Stadt Bethlehem machte. Der Weg war sehr anstrengend und sie suchten ein Zimmer und eine Herberge zum Übernachten. Sie klopften an jedes Haus, doch niemand hatte ein Zimmer frei. Als es sehr spät wurde, fanden Maria und Josef einen verlassenen Stall, in dem sie blieben. In dieser Nacht brachte Maria den kleinen Jesus zur Welt und legte ihn in eine Krippe. Deshalb wird von der "Heiligen Nacht" gesprochen. In der Nähe des Stalls passten einige Hirten auf ihre Herde auf und auch ihnen erschien ein Engel. Er erzählte ihnen von der Geburt Jesu und dass er der Sohn Gottes war. Die Hirten waren natürlich sehr aufgeregt und wollten den Sohn Gottes sehen. Die Nachricht verbreitete sich und wenige Tage später kamen auch drei Heilige Könige aus dem Morgenland, die einem hellen Stern gefolgt waren, in die Stadt zum Stall. Kaspar, Melchior und Balthasar sahen Jesus in der Krippe und wussten, dass er der Sohn Gottes war. Seitdem feiern wir an Weihnachten die Geburt Jesu.

In der Erzählung des Matthäus geht die Geschichte um unser heutiges Weihnachtsfest noch grausam weiter, denn König Herodes befahl den drei Sterndeutern, Jesu zu finden und dem König von dem Fund zu erzählen. Diese taten es aber nicht – aus Angst, seinen Thron zu verlieren, ließ König Herodes deshalb alle Jungen aus der Stadt Bethlehem unter zwei Jahren töten.

Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte

Neben der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel gibt es noch einen Weihnachtsklassiker mit dem Namen "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens. Den zugehörigen Film schauen wir uns gerne am Weihnachtsfest an. Aber worum geht es im Weihnachtsklassiker?

Es geht um die wohl bekannteste Weihnachtsgeschichte der Welt. Und alles beginnt damit, dass der geizige, alte Geschäftsmann Ebenezer Scrooge eines Nachts von drei Geistern besucht wird. Und diese Nacht verändert sein Leben! In dem Roman von Charles Dickens bezeichnet der alte Geschäftsmann Scrooge Weihnachten als "Humbug". Auch Güte und Mitgefühl sind für Scrooge nicht so wichtig, lediglich die Arbeit und sein Geld scheinen ihm wichtig zu sein. In einer Weihnachtsnacht, in der Scrooge mal wieder die Einladung seines Neffen ausgeschlagen hat – eigene Familie hat er nicht, erscheint ihm der Geist seines ehemaligen Geschäftspartners. Er warnt ihn, nicht mehr so kaltherzig und geizig zu sein, sonst würde er in alle Ewigkeit dafür büßen. Bevor er geht, kündigt er drei weitere Geister an.

  • Der erste Geist ist der der vergangenen Weihnacht. Er besucht mit Scrooge dessen Kindheit und das Weihnachtsfest, an dem er seine große Liebe kennenlernte. Kurz darauf zeigt er ihm das Weihnachten, an dem Scrooge seine große Liebe des Geldes wegen verlässt. Der Geist verschwindet, nachdem ihn Scrooge darum bittet.
  • Der zweite Geist ist der der gegenwärtigen Weihnacht. Er zeigt Scrooge seinen Sekretär und dessen Familie. zuvor behandelte Scrooge diesen nicht sehr gut. Obwohl die Familie arm ist und fast nichts besitzt, feiern sie ein schönes Weihnachtsfest und der Sekretär spricht sogar einen Trinkspruch auf den alten Scrooge aus. Als Scrooge erfährt, dass der behinderte Sohn seines Sekretärs nicht mehr lange zu leben hat, zeigt er erstmals Mitgefühl.
  • Der dritte Geist ist der der künftigen Weihnacht. Er spricht nicht und zeigt Scrooge Menschen auf der Straße, die sich über einen alten, geizigen Mann unterhalten, der vor kurzem gestorben ist und um den niemand trauert. Scrooge versteht, dass es sich dabei um ihn selbst handelt. Er ist verzweifelt und verspricht sich zu ändern.

Am nächsten Morgen merkt Scrooge, dass nur eine Nacht vergangen ist und an diesem Tag Weihnachten ist. Er besucht seinen Sekretär und dessen Familie mit einem großen Truthahn, geht zum Essen zu seinem Neffen und spendet an die Armen. "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens hat eine ganz besondere Botschaft zum Weihnachtsfest: Güte, Mitgefühl und Barmherzigkeit sind nicht nur an Weihnachten wichtig, sondern das ganze Jahr über. Und Geld sollte dabei keine Rolle spielen.

Noch mehr Weihnachten:

Verwendete Quellen: erzbistum-paderborn.de, geo.de