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6 nachhaltige Vorsätze für 2024, die du jetzt schon umsetzen kannst
Du willst im neuen Jahr nachhaltiger leben? Dann kannst du mit diesen sechs Tipps durchstarten!

Die klassischen Neujahrsvorsätze für mehr Nachhaltigkeit: Weniger Plastik, weniger Fleisch, Strom sparen. Oft neigen wir dazu, uns große Projekte und riesige Pläne vorzunehmen, die wir dann doch nicht umsetzen können. Viel besser ist es also, sich kleinere Vorsätze zu greifen, die man nicht erst im neuen Jahr, sondern jetzt schon umsetzen kann. Klima-Experte Gabriel Baunach hat uns sechs Tipps verraten, wie wir ab sofort nachhaltiger leben können.
Im Video: Einfache Tipps für einen umweltbewussten Lebensstil
6 nachhaltige Vorsätze für 2024, die du jetzt schon umsetzen kannst
1. Die persönliche Klimastunde planen
Wir alle haben 24 Stunden am Tag, doch im Alltag bleibt oft wenig Zeit. Und nun soll die begrenzte Zeit noch in das Klima statt in Freunde und Hobbys investiert werden? Um ins Handeln zu kommen, brauchen die meisten Menschen eine fest im Terminkalender verankerte Zeitspanne.
Plane daher eine fixe "Klimastunde“ pro Woche in deinem Kalender ein. Nutze diese Zeit, um dich aktiv mit dem Thema Klimaschutz auseinanderzusetzen, beispielsweise um zu Wärmepumpen, Ökostromtarifen oder einem Balkonkraftwerk zu recherchieren oder dich allgemein über die Klimakrise weiterzubilden. Es gilt übrigens das Klingelbeutelprinzip: Wenn du nicht wöchentlich eine ganze Stunde investieren kannst, ist es immer noch besser, eine halbe Stunde einzuplanen, anstatt gar nichts zu machen.
2. Die Klimakrise und Handlungsoptionen besser verstehen
Gerade anfangs macht es Sinn, die Klimastunde mit Klimabildung zu verbringen. So bringst du schnell mehr über die Klimakrise, Lösungsmöglichkeiten und die eigenen Ansatzpunkte in Erfahrung. Das ist die Grundlage für dein eigenes Handeln. Mittlerweile gibt es unzählige Bildungsangebote rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz von Zeitschriften, Newsletter und Podcasts bis zu Ausstellungen, Spielen und Diskussionsabenden.
Zum Beispiel:
- Filme und Dokumentationen wie "Before the Flood“ (2016) mit Leonardo DiCaprio und "Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen" (2015) von Mélanie Laurent und Cyril Dion
- Sachbücher wie "Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben“ (2021) von Eckart v. Hirschhausen oder "Hoch die Hände, Klimawende! Warum wir mit der Holzzahnbürste nicht die Erderwärmung stoppen – und wo unsere wirklichen Hebel sind“ von Gabriel Baunach
- Podcasts wie "Über Klima sprechen“ (klimafakten.de) oder "1,5 Grad“ von Luisa Neubauer
- Die Website "daskannstdutun.de" von den Creatives For Future und Psychologists For Future oder das "Klima Puzzle"/"Climate Fresk"
3. Mehr über das Klima sprechen
Über die Klimakrise wird zu wenig gesprochen – logisch: Der drohende Untergang der Welt, wie wir sie kennen, ist eher ein Stimmungskiller. Und bevor man die Stimmung kippt oder etwas Falsches sagt, sagt man üblicherweise lieber gar nichts.
Das führt dazu, dass beim Klimathema oftmals lautstarke und selbstbewusst auftretende Randgruppen die Debatte dominieren. Die "schweigende Mehrheit“ tauscht sich zu wenig aus. In Folge unterschätzen die meisten Deutschen die Klimaschutz-Bereitschaft ihrer Mitmenschen signifikant – und trauen sich weiter nicht, über das wichtige Thema zu sprechen. Klimagespräche kannst du auf zwei Weisen auslösen: Entweder du sprichst das Thema in einer geeigneten Situation selbst an oder du erhöhst die Wahrscheinlichkeit, dass andere das Thema ansprechen. Gelegenheiten und thematische Aufhänger im Alltag sind beispielsweise eine aktuelle Hitzewelle, eine Nachrichten-Schlagzeile oder eine vieldiskutierte Talkshow-Debatte.
4. Den eigenen Job hinterfragen
Durchschnittlich 80.000 Stunden verbringen wir mit (Lohn-)Arbeit. Da darf man sich schon einmal fragen: Welchem Zweck stelle ich meine Arbeitszeit zur Verfügung? Ein Ingenieur kann beispielsweise entweder bei einem Erdölunternehmen effizientere Fracking-Bohrungen oder bei einem Projektentwickler für erneuerbare Energien größere Windkraftanlagen planen. Der Arbeitsalltag unterscheidet sich höchstwahrscheinlich kaum – doch die Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Erderhitzung könnten kaum unterschiedlicher sein. Frag dich, ob du im Hinblick auf Nachhaltigkeit mit deinem Arbeitgeber übereinstimmst oder ob dein Engagement an anderer Stelle nicht sinnvoller eingesetzt wäre.
5. Im Unternehmen eine Klimagruppe gründen
Nicht immer muss es gleich ein Jobwechsel sein: Auch in deinem aktuellen Job kannst du viel bewirken. Schließ dich mit Gleichgesinnten zusammen und gründe eine firmeninterne Klimagruppe. So habt ihr eine Plattform, um euch auszutauschen und der Unternehmensführung hinsichtlich Klimaschutz-Priorität, Greenwashing und Lobbyismus genau auf die Finger zu schauen. Ihr könnt die Führung bei der Umsetzung zu unterstützen und gegebenenfalls intern oder öffentlich Druck auszuüben. Dieser sogenannte Mitarbeiter:innen-Aktivismus verbreitet sich weltweit immer mehr, um Arbeitgeber:innen zu schnellerem und entschlossenerem Handeln gegen die Klimakrise zu bewegen.
6. Ehrenamtlich für Natur- und Klimaschutz engagieren
Es gibt viele lokale Klima-Initiativen und auch große Organisationen wie Greenpeace, WWF und Germanwatch sind auf ehrenamtliche Helfer:innen angewiesen. Die passende Stelle für eine starke Vergrößerung des eigenen gesellschaftlichen Klima-Handabdrucks ist oft nur ein paar E-Mails, Anrufe oder eine Teilnahme an einem Info- oder Onboarding-Abend entfernt.
Achte darauf, dass die Initiative oder Organisation einige Kriterien erfüllt, um eine möglichst große Wirkung zu entfalten: Unter anderem sollte sie über gemeinsame Werte, eine positive Vision, eindeutige Ziele, professionelle Führungsstrukturen inklusive klarer Entscheidungsprozesse und Zuständigkeiten und bestenfalls genügend finanzielle und personelle Ressourcen verfügen. Hinzu kommt idealerweise eine transformative, tiefgreifende Lösungsstrategie (eine sogenannte "Theory of Change“), die sich skalieren lässt und somit zur globalen Klimawende beiträgt.
Wenn die Organisation auf diese Weise daran arbeitet, Treibhausgase im großen Stil zu reduzieren – beziehungsweise möglichst vielen Menschen dabei hilft, klimafreundlicher zu leben, am besten durch strukturelle Veränderungen –, bist du auf der richtigen Fährte.
Noch mehr Ideen für weitere Klimavorsätze findest du in Gabriel Baunachs Buch: "Hoch die Hände, Klimawende! Warum wir mit der Holzzahnbürste nicht die Erderwärmung stoppen – und wo unsere wirklichen Hebel sind“.
Verwendete Quelle: amazon.de