Erstmals Mikroplastik im Menschen gefunden!

Erstmals Mikroplastik im Menschen gefunden!

Mikroplastik ist überall. Ob in Meeren, in Tieren oder auf abgelegenen Inseln. Jetzt haben Forscher erstmals Mikroplastik im menschlichen Organismus gefunden. Was das bedeutet und worum es sich bei Mikroplastik eigentlich handelt, verraten wir euch hier.

Mikroplastik© dpa/unsplash

Sie sind fünf Millimeter und kleiner und sie sind überall. Kleinste Teilchen aus Plastik, genannt Mikroplastik, konnten bereits in Organismen von Fischen, anderen Meeresbewohnern und Seevögeln nachgewiesen werden. Sogar in deutschem Leitungswasser hat man schon kleinste Teile von Plastik gefunden! Jetzt haben Forscher zum ersten Mal auch Mikroplastik in Menschen nachweisen können. Im Rahmen einer Studie der Medizinischen Universität Wien konnten die Wissenschaftler Kleinstteile im Kot von acht Probanden auffinden. Das gab die Uni gemeinsam mit dem österreichischen Umweltbundesamt zu Protokoll.

Studie weist Mikroplastik im Menschen nach

Die Probanden der Studie waren zwischen 33 und 65 Jahren alt und leben auf verschiedenen Kontinenten. Eine Woche lang nahmen sie in Plastik verpackte Lebensmittel zu sich, tranken aus PET-Flaschen, aßen Meeresfrüchte, Fisch und Fleisch, niemand ernährte sich vegetarisch. Nach einer Woche gaben alle Probanden eine Stuhlprobe ab. Mit folgendem Ergebnis: In acht Proben konnte tatsächlich Mikroplastik nachgewiesen werden. Am häufigsten fand man Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET) in den Proben.

"In unserem Labor konnten wir neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer nachweisen", bestätigte Bettina Liebmann vom Umweltbundesamt.

Ist Mikroplastik im Menschen gefährlich?

Welche Bedeutung die Studie für uns hat, ist bisher noch nicht erforscht. Fakt ist, dass täglich tausende Tiere an den Folgen, die die Plastikteilchen in ihren Körpern hervorrufen, sterben. Gesund können sie für den Menschen also nicht sein.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik findet sich fast überall. Es handelt sich dabei um kleinste Plastikpartikel, die fünf Millimeter oder kleiner sind. Durch Reifenabrieb oder Bauschutt gelangen sie in die Umwelt, vor allem in Gewässer. Auch in Kosmetik wird Mikroplastik oft verwendet, etwa in Peelings und Zahnpasta, um Hautrückstände und Beläge zu entfernen. Über Fische gelangt Mikroplastik auch in die Nahrungskette des Menschen.

Zwar konnte die Studie österreichischer Wissenschaftler jetzt erstmals Mikroplastik im Menschen nachweisen, trotzdem konnten sie dadurch keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungsverhalten und einer Belastung mit Mikroplastik herstellen. Dafür war die Probandengruppe zu klein. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Studie eine größere Untersuchung nach sich ziehen wird.

Lade weitere Inhalte ...