Megan Jayne Crabbe ist 24 Jahre alt und hat sich, nachdem sie selbst schwere Essstörungen hatte, im Jahr 2015 dafür entschieden, ihren Körper so zu akzeptieren, wie er ist - und zwar egal, WIE er ist. Seither promotet Megan auf ihrem Blog bodyposipanda und ihrer Instagram-Seite das Gefühl der Body-Positivity, also das gute Körpergefühl, ohne sich für die Waage oder ein Sixpack zu versklaven. Bopo nennt sie das kurz. Und um diesem Gefühl auch ein entsprechend einfach zu verstehendes Bild zuzuordnen, entscheid sich Megan für ein Vorher-Nachher-Foto. Wer kennt sie nicht, von den diversen Thiels und Co.? Nur auf der Instagram-Seite von bodyposipanda sieht man eben nicht das klassische Vorher-Nachher-Foto, sondern eine durchtrainierte Frau vorher - und eine gute gelaunte Frau ohne Sixpack nachher:
Sie schreibt dazu (frei übersetzt):
"Links seht ihr mich vor zweieinhalb Jahren, kurz bevor ich das Body Positive Movement entdeckt habe, und rechts seht ihr mich heute. Wahrscheinlich bemerkt ihr sofort, wenn ihr die Bilder vergleicht, was ich gewonnen habe: Gewicht! Aber ich habe soviele andere Dinge auch hinzubekommen!
Ich habe geistige Freiheit bekommen.
Ich habe Selbstliebe bekommen.
Ich habe meine Leben zurückbekommen, nach so vielen Jahren in denen ich glaubte, ich sei des Lebens nicht wert, weil mein Körper so aussah, wie er eben aussah.
Ich weiß, dass die Welt euch glauben machen möchte, dass ihr glücklicher seid, wenn ihr weniger wiegt. Ich weiß auch, dass man von mir erwartet, dass ich mich schämen sollte für die Veränderung. Ich sollte mich wohl der Gewichtsabnahme widmen, ich sollte mein Leben damit verbringen, den Körper links im Bild wieder zu erreichen... Aber das werde ich nicht tun!
Happiness is not a size
Stattdessen werde ich euch erzählen, was ich aus all diesen verschwendeten Jahren, in denen ich den Waschbrettbauch und fallendes Gewicht auf der Waage verfolgte habe, lernte: Glück ist keine Kleidergröße! Gewichtsverlust kann Selbtshass nicht kurieren! Mentale Gesundheit ist viel wichtiger als die Kleidergröße. [...] Es ist an der Zeit, dass wir aufhören uns zu quälen auf der Jagd nach dem 'perfekten Körper', den es so einfach nicht gibt. Es ist an der Zeit, dass wir endlich erkennen, dass wir gut sind, so wie wir sind."
Und natürlich regnete es dumme Kommentare von Menschen, die gerne darüber bestimmen würden, wie sich andere Menschen zu fühlen haben. Doch da hatte Megan auch überhaupt keine Lust drauf. All die dummen Sprüche, die sie unter das erste Vorher-Nachher-Bild erhielt, konterte sie mit einem zweiten Foto dieser Art:
Schön früher postete Megan Bilder, die ihren Followern nur zu deutlich vor Augen führen sollte, dass das Glück nicht proportional zum verlorenen Gewicht steigt - wie hier, wo sie sich in den Hoch-Zeiten ihrer Anorexie zeigt:
Daumen hoch, Megan, mach weiter so!