
Wie wir lieben und verlieben, wie wir erregt werden und wie wir grundsätzlich Liebe machen, sind Mechanismen, sie sich aufgrund unserer genetischen Codierung wohl niemals ändern werden. Egal, wie die Umstände aussehen, so wird Liebe immer „nur“ ein komplizierter biochemischer Prozess im Gehirn bleiben und wird es beim Sex immer darum gehen, durch Stimulation der richtigen Zonen einen Orgasmus zu bekommen.
Allerdings: Die Herangehensweisen an diese beiden Ziele unterliegen zweifellos einer ziemlichen Trendlastigkeit. Wohl kaum eine junge Frau hierzulande müsste beispielsweise heute noch auf Hilfsmittel wie die angenehm brummende Elektrozahnbürste zurückgreifen, dazu gibt es einfach mehr als genügend tauglichere Spielzeuge und Wege, sie ganz anonym zu bekommen. Wir zeigen dir jetzt derartige Trends aus Liebe und Sexualität, die (zurück-)gekommen sind, um zu bleiben.
1. Viel mehr haarige Freiheit
Seit etwa den 1980ern wurde es in der ganzen westlichen Welt immer mehr zum Standard (manche würden es auch einen Zwang nennen), sich als Frau möglichst alle Körperhaare unterhalb der Wimpern zu entfernen – obwohl manche Länder hier schneller vorgingen als andere. Anfang der 2010er jedoch, begann sich das blankrasierte und -gewachste Blatt zu wenden. Erst waren es einige feministische Promi-Damen, die nicht mehr mitmachten, schnell gingen auch andere Ladies den Weg zurück zum au Naturelle Look.
Woran du jedoch erkennen kannst, dass sowohl Intim- als auch teilweise sogar Achselhaare bei Frauen wirklich zurück sind, ist die Porno-Branche. Denn seit Ende der 2010er ist dort Busch wieder mitten in den Mainstream zurückgekehrt. Erst waren es Amateurinnen, die sich so präsentierten, mittlerweile sind auch die Studios dabei. Und die aktuellen Umfragen unter Menschen sprechen für sich.
Für uns Normalo-Frauen hat das drei ganz massive Vorteile:
- Es wurde in vielen jungen und älteren Männerköpfen bewusst, dass Körperhaare bei Frauen eigentlich etwas völlig Normales sind und keinesfalls eklig oder maskulin.
- Eine ganze Generation junger Frauen bekam mit, dass sie nicht zu teils brutal schmerzhaften Maßnahmen greifen müssen, um nach gängigen Idealen schön zu sein.
- Wir alle können uns, wenn wir es möchten, befreien von Pink-Tax-besteuerten Rasierern, von schmerzenden Waxing-Sessions und ähnlichen geld- und zeitraubenden Praktiken.
Heute hast du deshalb die Wahl: Du kannst dich, wenn du es möchtest, komplett rasieren. Ebenso kannst du dich dank dieser Vorkämpferinnen jedoch auch so geben, wie es Mutter Natur vorgesehen hat. Nur eines musst du nicht mehr tun: Befürchten, wegen deiner Wahl schief angesehen zu werden.
2. Neue Konkurrentinnen und Gespielen
Sex und Selbstbefriedigung können die schönsten Genüsse sein, die wir erleben. Und natürlich weißt du, dass die Spielzeugindustrie in dieser Hinsicht in der jüngsten Vergangenheit wirklich Bahnbrechendes geleistet hat. So vielfältig und leistungsfähig war die Auswahl noch niemals in der menschlichen Geschichte. In der Folge hat mittlerweile praktisch jede und jeder die Möglichkeit, sich tiefe Befriedigung zu verschaffen.
Allerdings steht natürlich die Entwicklung hierbei nicht still. In diesem Sinn beginnt gerade erst ein Trend, der das Potenzial hat, wirklich tiefgreifend zu wirken – tiefgreifender, als es selbst der phänomenalste Brumm-Saug-Druck-Vibrator vermag. Die Rede ist von Puppen. Nein, nicht von eher komisch als erotisch wirkenden Aufblaspuppen, sondern wirklich lebensgetreu wirkenden Nachbildungen von Männern und Frauen. Weil lebensechte Sexpuppen immer relevanter werden, darf eine Erwähnung hier keinesfalls fehlen.
Diese Puppen sind, durch Aussehen und technische Fähigkeiten, das erste Mittel, das Sex und Selbstbefriedigung wirklich miteinander vereint. Wie fortschrittlich die künstlichen Partner mittlerweile sind, zeigt ein Blick auf die marktführenden Modelle unter https://www.marielove.de/ - sie sind zum Teil täuschend echt und die Vielfalt ist riesig. Was das für den normalen zwischenmenschlichen Sex bedeutet? Nun, in diesen Puppen steckt durchaus das Potenzial, einige heutige Probleme zu beenden. Das gilt nicht nur für sexuell frustrierte Männer, die keine Frau finden, sondern erstreckt sich bis hinein in Paarbeziehungen. Mit einer so realistischen Puppe beispielsweise sind eifersuchtsfreie Konstellationen möglich, die, mit echten Menschen, so manche Beziehung schädigen könnten. Vielleicht haben wir es hier deshalb mit einem Trend zu tun, der wirklich eine völlig neue Befreiung bringen könnte – nicht nur in sexueller, sondern auch amouröser Hinsicht.
3. Harte Bälle und langsames Dating
Die Pandemie hat natürlich auch das Liebesleben nicht unangetastet gelassen. Zudem befeuerte sie in diesem Gebiet ebenfalls die Digitalisierung auf ähnliche Weise, wie beispielsweise beim Einkaufen oder der Arbeit.
Daraus kristallisierten sich zwei relativ neue Formen des Datings heraus, die so einerseits eine logische Schlussfolgerung sind und andererseits das Zeug haben, digitales und analoges Dating völlig zu verändern:
- Hardballing: Bei dieser Dating-Spielart geht man davon aus, dass eigentlich niemand seine Zeit verschwenden möchte, nur um herauszufinden, dass sein gedatetes Gegenüber doch nicht genügend Überschneidungspunkte aufweist. Beim Hardballing geht es deshalb um klare Ansagen und eine sehr direkte und offene Ehrlichkeit. Lieber gleich sagen, was man denkt, anstatt womöglich über Wochen gegenseitig im Trüben zu stochern.
- Slow Dating: Der Gegentrend zur digitalisierten Hektik. Es ist nicht mehr das Date das Ziel, nicht mehr, möglichst schnell miteinander in der Kiste zu landen. Nein, beim Slow Dating lernst du einen Menschen, der dich interessiert, erst einmal angenehm slow und umfassend kennen. Erst, wenn sich dabei herausstellt, dass die Chemie nicht nur auf einer oberflächlichen Ebene stimmt, beginnt die eigentliche Dating-Phase.
Der Effekt beider Trends: Viel mehr Ehrlichkeit und eine deutlich geringere Fehlerquote. Die Zeit, die wir uns mit vielleicht völlig falschen Leuten oder Vorstellungen herumplagen, wird massiv verkürzt – ohne Nachteile für das Daten insgesamt. Hardballing und Slow Dating sorgen lediglich für weniger Bullshit in der Anbahnung von Beziehungen.
4. Insgesamt offenere Beziehungen
Du kannst heute praktisch kein Porno-Portal mehr besuchen, ohne bereits auf der Startseite mit zahlreichen Videoempfehlungen bombardiert zu werden. Egal, ob da jetzt Cuckold steht oder von Cuckquean die Rede ist, es geht immer darum, dass ein Pärchen die normale sexuelle Monogamie aufbricht.
Zugegeben, bei den Pornos geht das definitiv in Richtung eines kleinen Fetisches. Immerhin bereitet es jemandem Lust, wenn er dabei zusieht, wie sein Partner es von einer dritten Person besorgt bekommt, ohne selbst mitmachen zu dürfen.
Doch täusche dich nicht, dieses Cucking im Film ist nur die Ausprägung eines viel größeren Trends. All die Jahre von neuen Spielzeugen, Internetpornos etc. haben immer mehr Menschen begreifen lassen, dass Sex und Liebe nicht zwangsläufig immer mit derselben Person erfolgen müssen. Tatsächlich bedeutet diese viel größere Offenheit in einer Beziehung mehr Freiheit für alle Beteiligten.
Denn in einer solchen Beziehung muss kein Partner etwas im Bett mitmachen, was er eigentlich nicht möchte, nur dem anderen zuliebe. Besonders bei Paaren, zwischen denen es in sexueller Hinsicht viele nichtvorhandene Schnittmengen gibt, kann dies sehr gut für die Beziehung sein – denn unerfüllte sexuelle Bedürfnisse und davon ausgelöstes Fremdgehen sind seit langer Zeit der Trennungsgrund Nummer eins.
Beide Partner gestatten es sich, diese nicht vereinbarten Sex-Bestandteile woanders zu bekommen. Dadurch entkoppeln sie die Lust von ihrer Liebe und können sich deshalb mit mehr Energie letzterer widmen.
