#MeToo wird 'Person of the Year' 2017

Person of the Year 2017

Das US-Magazin Time hat die 'Person des Jahres' gewählt und mit diesem Ergebnis hat wohl keiner gerechnet. US-Präsident Trump prahlte zuvor noch, er würde es diesmal werden, doch nicht er, sondern die Kampagne #MeToo und ihre Enthüllungen über sexuelle Übergriffe wurde zur Person of the Year 2017 gewählt. Lest hier mehr über die Entscheidung die 'Silence Breakers', die Frauen und Männer hinter der Bewegung, auszuzeichnen. 

Time Magazines Covers© Getty Images

Die Person des Jahres 2017 ist die #MeToo-Kampagne

Das US-amerikanische Magazin Time hat die #MeToo-Bewegung mit dem Titel Person of the Year gekürt. Die Kampagne wurde durch den Aufruf von Schauspielerin Alyssa Milano befeuert, die Frauen dazu aufforderte, unter dem Hashtag #MeToo erlebte sexuelle Belästigung oder Missbrauch auf Twitter publik zu machen. Der MeToo-Begriff wurde ursprünglich von Aktivistin Tarana Burke auf der Plattform MySpace ins Leben gerufen, um dem Missbrauch gegen Frauen öffentlich die Stirn zu bieten.

Auf dem Cover sind fünf (beziehungsweise sechs!) Frauen zu sehen. Von links nach rechts wären das Isabel Pascual (Erdbeerpflückerin und Immigrantin), Adama Iwu (Lobbyistin), Ashley Judd (Schauspielerin), Susan Fowler (ehemalige Uber-Ingenieurin), Taylor Swift (Sängerin) und der Ellbogen einer 26-jährigen Krankenschwester aus Texas, die anonym bleiben wollte - aus Angst damit ihrer Familie zu schaden. Gerade sie steht als solidarisches Bild für die vielen, vielen Personen, welche von sexueller Belästigung und Übergriffen betroffen sind, die bislang aber nicht an die Öffentlichkeit gehen konnten oder wollten. Alle Frauen haben sich öffentlich gegen sexuelle Belästigung aufgelehnt und so die Schweigekultur um sexuellen Missbrauch gebrochen

Es gibt bereits mehr als 3 Millionen Tweets mit dem Hashtag. Die anfängliche Entwicklung von #MeToo bei Twitter seht ihr hier: 

Ebenso stark ist das Bild, dass Time eben Frauen aus verschiedenen Berufsschichten, von unterschiedlichem Alter und Herkunft für ihr Titelbild und für den eigentlichen Artikel ausgewählt hat. Ebenso wurden zwei Männer, die öffentlich ihre sexuellen Belästiger anklagten, im Artikel gezeigt. Der Männeranteil, der von sexueller Belästigung betroffen ist, mag zwar geringer sein, aber keineswegs weniger schlimm – und das zeigt die Times.  

Zweitplatzierte Personen des Jahres

Diese Personen waren auch in der engeren Auswahl für die Person des Jahres 2017:

2. Donald Trump (45. Präsident der USA)
3. Platz Xi Jinping (Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas)
4. Platz Robert Mueller (US-Sonderermittler in der Russlandaffäre und Regierungsbeamter)
5. Kim Jong Un (Nordkoreanischer Machthaber)
6. Colin Kaepernick (American-Football-Quarterback und ehemaliger NFL Spieler)
7. Patty Jenkins (Regisseurin "Wonder Woman"

So äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Twitter zu der Entscheidung:

Bist du von sexueller Belästigung betroffen? Ansprechpartner in akuten Not- und Krisensituationen sind die Organisation weißer Ring, die TelefonSeelsorge und das Hilfetelefon.

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