Jetzt gibt's was auf die Ohren

Jetzt gibt's was auf die Ohren

Dass die mitgelieferten Kopfhörer von Apple nichts taugen, ist kein Geheimnis. Dennoch stecken sich iPod-Nutzer allerorten stur die kleinen weißen Knöpfe in die Ohren – soll ja jeder wissen, dass sich in der Jackentasche ein echter iPod verbirgt!

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Doch seit Apple den günstigen "iPod Shuffle" auf den Markt geworfen hat, laufen Hans und Franz mit dem Erkennungsmerkmal der iPod-Gemeinde herum. Längst liegen jedem Musikhandy weiße Stöpsel anbei, die berühmten weißen Ohrhörer taugen also nicht mehr zum Statussymbol. Zeit, dass sich Musikfans auf das wirklich Wichtige besinnen: den Sound. Jolie.de hat vier In-Ear-Kopfhörer getestet.

Apple iPod In-Ear Headphones
39, 00 Euro

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Eins muss man Apple wirklich lassen: Was Produkt- und Verpackungsdesign angeht, ist die Firma aus Cupertino, Kalifornien ungeschlagen. Die Ohrhörer kommen in einer hübschen handlichen Box ohne Schnickschnack. Keine Metallic-Effekte, Plastikfenster und Stockbilder von hippen Jungmännern. Stattdessen klare Produktfotos in den Hausfarben Weiß, Grau und Schwarz.
Die Kopfhörer selbst sind von den Getesteten auch die Schönsten. Organisch geformt und im typischen Apple-Weiß schmeicheln Sie dem Mode-verwöhnten Auge! Leider ging das Design auf Kosten des Tragekomforts: Die Stöpsel stecken trotz drei verschiedener Polstergrößen nicht fest im Ohr und erzeugen ein unsicheres Tragegefühl. Der Kopfschüttel-Test fällt auch nur mittelmäßig aus: Bei starken Bewegungen fliegen die Stecker fast aus den Ohren. Also nichts für Sportfans.
Im Sound schneiden die Apple-Kopfhörer am schlechtesten ab. Der Klang ist zwar deutlich besser als der von den normalen Ohrsteckern, steht aber in keinem Vergleich zur Konkurrenz. Der Bass ist nicht knackig und die Höhen zu spitz. Also: Ein eher mittelmäßiges Ergebnis für den iPod-Erfinder.

AKG K324P High-Performance Earphones
49,99 Euro

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Für alle, die von den weißen Kabeln nicht lassen können, bietet AKG ihre In-Ear-Hörer in weiß an, alle anderen wählen das blitzende Chrom-Modell. Die Stecker sind angenehm klein und drei Ohrpolster-Größen bieten den perfekten Fit für jedes Ohr. Kopfschüttel-Test bestanden!
Der Sound überzeugt durch knackige Bässe und klare Höhen. Obwohl die Kopfhörer Außengeräusche abdämpfen sollen, will sich aber nicht das erhoffte klangfüllende Raumgefühl ergeben. Dennoch: Schönes Design und glasklarer Klang im mittleren Preissegment. Zum Schutz der empfindlichen Gumminoppen gibt's außerdem eine winzige Plastikbox und ein Stoffsäckchen.

Sony MDR-NC22W
100 Euro

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Mit einem Preis von 100 Euro sind die In-Ear-Hörer von Sony die Teuersten im Test. Dafür verspricht der Waschzettel aber auch Einiges! Innovative "Noise-Cancelling-Technologie" soll Außengeräusche bis zu 75 Prozent abfangen, zusätzlich sollen monotone Umweltgeräusche durch ein Gegensignal reduziert werden. Puh. Diese ganze Technik muss ja irgendwo hin – Dementsprechend klobig fallen die Ohrstöpsel auch aus. Zusätzlich hängt am Kabel ein kleiner Monitor. Dafür liegen die Kopfhörer dank drei unterschiedlichen Noppengrößen gut im Ohr und fallen beim Kopfschütteln nicht so leicht heraus.
Beim Soundtest gibt's gleich eine Überraschung: Obwohl während des Tests die Lautstärke des MP3-Players gleich blieb, war das Ergebnis deutlich leiser als bei den anderen Testkandidaten. Bei höherer Lautstärke entfaltet sich dann aber auch das ganze Klangpotenzial der Kopfhörer: Schön rund, schön räumlich, schön gleichmäßig. Leider wirkt sich die Gleichmäßigkeit zu sehr auf die Höhen und Bässe aus. Wer vibrierenden Bass und schrille Höhen mag, dem werden die NC22W zu verhalten sein.
Obwohl die Kopfhörer doppelt so teuer sind wie die anderen Testkandidaten, fallen die Extras eher mager aus: Die Batterie für den Monitor muss extra gekauft werden, und anstelle einer Tasche oder Aufbewahrungsbox gibt es lediglich einen Reise-Adapter. Wer's braucht …

Philips SHE9700
49,90 Euro

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Der Testsieger!
Die In-Ear-Kopfhörer von Philips gewinnen den Test durch den brillanten Dolby-Surround-Sound. Musik an, und schon wähnt man sich von allen Seiten beschallt. Die Bässe sind abgrundtief knackig und die Höhen glasklar. Dazwischen ist der Klang angenehm gleichmäßig austariert und die Außengeräusche werden durch die ergonomisch geformten Stöpsel praktisch ausgeblendet. Toll im Büro oder Fitnessstudio, im Straßenverkehr aber nicht ganz ungefährlich.
Auch Philips liefert gleich drei Polstergrößen mit, so wird durch die Wahl der richtigen Größe ein unangenehmes Vakuum im Gehörgang verhindert. Die Stöpsel liegen gut im Ohr und bestehen den Schütteltest bravourös - hier fliegt nichts aus dem Ohr! Da kann man schon inemal darüber hinwegsehen, dass die Ohrhörer designtechnisch eher unauffällig daherkommen. Als Extras gibt es ein Lederetui und ein Verlängerungskabel. Kurz: Hier bekommt man was für sein Geld!

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