
Soziale Faktoren kompensieren die Gesundheitsrisiken
In Deutschland bekommen viele Frauen immer später Kinder. Bislang zeigten Studien, dass damit auch die Gesundheitsrisiken für das Kind steigen. Das Risiko, dass das Kind mit einem Downsyndrom auf die Welt kommt oder später im Leben an Alzheimer, Bluthochdruck oder Diabetes erkrankt, steigt beispielsweise an. Doch was die Untersuchungen bislang außer Acht ließen: Auch soziale und gesellschaftliche Fakten sind entscheidend und die Verbesserungen des Gesundheitswesens wurden nicht beachtet. Und so kommt eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock und der London School of Economics zu dem Ergebnis, dass Kinder trotz der Gesundheitsrisiken davon profitieren, wenn ihre Mütter sie erst spät bekommen (35+). Demnach werden die biologischen Risiken einer späten Geburt von gesellschaftlichen Vorteilen kompensiert.
Sind Kinder älterer Mütter wirklich größer, fitter und schlauer?
Die Forscher fanden heraus, dass Kinder älterer Mütter größer waren, bessere Schulleistungen brachten und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Universität besuchten als die Kinder jüngerer Mütter. Das galt selbst dann, wenn die Mütter bei der Geburt des Kindes bereits über 40 Jahre alt waren. Die Daten von mehr als 1,5 Millionen Frauen und Männern aus Schweden, die zwischen 1960 und 1991 geboren wurden, galten als Grundlage. Größe, körperliche Fitness, Schulabschlüsse und Bildungsstand wurden untersucht. Doch Studie hin, Studie her: Jede Frau sollte für sich selbst entscheiden, wann der beste Zeitpunkt für ein Kind gekommen ist - sei es nun mit Anfang 20 oder 40.
