
Jedes Parfüm besteht aus einer Duftkomposition. Vielleicht habt ihr schon von Kopfnote, Herznote und Basisnote gehört, könnt euch darunter aber noch nichts vorstellen. „Ein Parfüm zeichnet sich durch seinen Duftverlauf aus. Darunter ist die Entwicklung eines Duftes vom Aufbringen über die vollständige Entfaltung auf der Haut bis zum Abklingen zu verstehen, also die Kopf-, Herz- und Basisnote“, erklärt Heike Jeannette Hegmann, Duft-Designerin und Autorin des Buches „Parfums – Kostbarkeiten für die Sinne“.
Die Kopfnote, die sich bereits in den ersten Minuten nach dem Auftragen des Parfüms auf der Haut entfaltet, ist in der Regel bei jedem Parfüm intensiver als die anderen Nuancen und ist von leichtflüchtigen Duftstoffen geprägt. Die Kopfnote verfliegt bereits nach wenigen Minuten und hilft eher der Vermarktung eines Parfüms. Deshalb spricht man auch von der ersten Duftphase. Die Herznote ist bei einem Parfüm hauptsächlich in den Stunden, nachdem sich die Kopfnote verflüchtigt hat, zu riechen und bildet den eigentlichen Duftcharakter. Den letzten Auftakt bildet die Basisnote, die meist schwere und langanhaltende Aromen und Essenzen enthält.

Welches Parfüm passt zu mir?
Zunächst solltet ihr euch entscheiden, welche Duftgattung ihr am liebsten habt. Wollt ihr eher leichte Düfte oder ein intensives Parfüm? „Ein Eau de Cologne ist ein leichtes Duftwasser mit circa zwei bis fünf Prozent Parfümanteil, das traditionell aus Zitrus-, Kräuter- und Holznoten besteht. Ein Eau de Toilette hingegen hat einen Parfümanteil von fünf bis zehn Prozent. Am intensivsten ist das Eau de Parfum, ein Duftwasser mit einem Parfümanteil von zehn bis 15 Prozent“, erläutert Duftexpertin Heike Jeannette Hegmann.
Ihr braucht noch Antworten? Hier geht's zum Dufttypen-Test: Welches Parfüm passt zu mir?
Parfüm für jeden Typ
Vielen Frauen fällt es nicht leicht, sich auf ein Parfüm festzulegen. Die meisten haben ein extra Parfüm für den Sommer sowie eines für den Winter. Viele unterscheiden auch bei ihrem Alltagsduft und einem Parfüm für besondere Anlässe. Entscheidend sind dabei häufig Duftfamilien – leichte, zitrische oder blumige Düfte sind sehr alltagstauglich, während orientalische Parfüms oder Gourmand-Parfüms etwas für besondere Anlässe sind. Die wichtigsten Duftfamilien sind laut Duft-Designerin Heike Jeannette Hegmann: Zitrus, Blumig, Florientalisch, Orientalisch, Chypre, Fougère, Holzig und Gourmand.

„Zitrische Parfüms werden durch frische Zitrusnoten, häufig kombiniert mit blumigen, krautigen und holzigen Facetten, dominiert. Feminin-romantische blumige Düfte hingegen sind geprägt durch ihre Blumen- und Blütenessenzen (zum Beispiel Rose, Jasmin, Tuberose, Orangenblüte, Iris, Veilchen, Mimose oder Maiglöckchen). Ein orientalischer Duft ist in der Regel würzig, sinnlich und geheimnisvoll, während florientalische Parfüms eine Abwandlung davon sind, die mit ihren blumigen Noten etwas leichter sind. Die Duftfamilie Chypre spielt mit dem Kontrast zwischen aromatischen Hölzern, Moos und frischen Zitrusnoten. Ein Gourmand-Duft hingegen ist oft süß und ist gekennzeichnet durch einen essbaren Touch. So sind Vanille, Karamell, Schokolade, heiße Milch oder Zuckerwatte typische Essenzen für ein Gourmand-Parfüm. Die beiden weiteren Duftfamilien – Fougère und Holzig – werden vor allem für Herrendüfte verwendet“, sagt Heike Jeannette Hegmann, Autorin von „Parfums – Kostbarkeiten für die Sinne“.

Übrigens: die beliebteste Duftfamilie in Europa und den USA sind blumige Parfüms. Besonders trendy sind gerade Rosendüfte, zum Beispiel Velvet Rose von Dolce & Gabbana (50 ml um 170 Euro), Rose des Vents von Louis Vuitton (100 ml um 200 Euro) oder Rosa Nobile von Acqua die Parma (100 ml um 120 Euro). Auch Gourmand-Düfte bleiben weiter im Trend, so Expertin Heike Jeannette Hegmann. Ihre Empfehlung: La Petite Robe Noir von Guerlain (100 ml um 106 Euro) oder Candy von Prada (80 ml um 86 Euro).
Sommerdüfte zum Verlieben
Sommer, Sonne, Sonnenschein! Hier ist ein leichtes Parfüm gefragt, das möglichst wenig Alkohol enthält und die Haut nicht irritiert. Auch Bodysprays eignen sich im Sommer hervorragend als Ersatz für ein Parfüm. Abends darf dann wieder munter drauflos gesprüht werden, das passende Pafüm findet ihr hier: Sommerdüfte
Parfüm für den Winter
Winterdüfte sind oft würziger und sinnlicher als Sommerdüfte. So sind beispielsweise ein Hauch von Moschus, Zimt und Pfeffer bei einem Parfüm für den Winter ganz typisch, während edle Hölzer oft die Basis bilden. Da sich ein Parfüm im Kalten weniger stark entfaltet als in sommerlicher Hitze, kann man ruhig etwas mehr auftragen. Schöne Vorschläge für Düfte für die kalte Jahreszeit findet ihr hier: Herbstdüfte

Parfüm verschenken
Wie finde ich den richtigen Duft zum Verschenken? Die Duftexpertin Heike Jeannette Hegmann empfiehlt, herauszufinden, welche Parfüms der oder die Beschenkte liebt. „Stöbere im Netz, zu welchen Duftfamilien – also Zitrus, Blumig, Orientalisch, etc. – die bisherigen Lieblinge gehören. Oft fallen sie in ähnliche Duftfamilien – ohne, dass man es weiß“, so Heike Jeannette Hegmann. Eine ausführliche Antwort auf diese Frage gibt die Duft-Designerin auch in ihrem Buch „Parfums – Kostbarkeiten für die Sinne“.

Heike Jeannette Hegmann ist Duft-Designerin und Autorin des Buches "Parfums - Kostbarkeiten für die Sinne", das 2015 erschienen ist. Das Buch könnt ihr um 20 Euro über Amazon bestellen. Hier geht's direkt zum Shop!