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Boris Entrup im Interview: Diese Geheimtipps des Make-up-Artists solltest du kennen

Boris Entrup ist einer von Deutschlands bekanntesten Hair- & Make-up-Artist. Wir haben ihn zum Interview getroffen und er hat uns seine besten Skincare- und Schminktipps verraten.

Kaum einer kennt ihn nicht: Boris Entrup zählt zu den größten Hair- & Make-up-Artists Deutschlands. Spätestens seit seiner Zeit als Juror bei "Germany's Next Topmodel" an der Seite von Supermodel Heidi Klum ist er bekannt als wahrer Beauty-Experte. Kein Wunder also, dass wir ihn mit Fragen durchlöchert haben, als wir ihn bei einem Event der Brand BABOR in Wertheim Village getroffen haben. Was für ihn die wichtigste Basis für ein gutes Make-up ist und worauf er beim Schminken besonders achtet, erfährst du hier.

Tipps für ein natürliches Make-up findest du im Video:

Boris Entrup im Interview: Diese Tipps hat er uns verraten

Lieber Boris, was ist die perfekte Basis für ein gutes Make-up?

"Eine gut gepflegte Haut ist die perfekte Basis. Das fängt an mit einer guten Reinigung. Die Reinigung ist für mich immer das aller, allerwichtigste, denn damit fängt alles an. Wenn das schon Tenside drinnen hat, wenn das schon irgendwelche waschaktiven Substanzen besitzt – Mizellenwasser oder sowas – das möchte ich gar nicht auf einer Haut sehen. Das heißt, eine gute Reinigung hinterlässt auch kein Spanngefühl auf der Haut, sondern macht die Haut schön weich und soft, aber nicht mehr.

Dann auf jeden Fall Hyaluron – als Serum oder vielleicht als Ampulle – das würde ich aber abends eher machen. Und dann eine schöne Creme, dass sich die Haut über Nacht regenerieren kann. Morgens eine leichte Reinigung, eine ganz leichte Feuchtigkeitscreme und dann passt das Make-up da perfekt drauf. Also ich bin ein riesen Fan davon, abends die Haupt-Hautpflege zu machen, weil die Haut es einfach dann wesentlich besser aufnehmen kann. Die ganzen Reparaturen, die die Haut selber leistet, passieren nachts und so hat man einen guten Start in den Tag, weil man die Haut schon gut gepflegt hat und gar nicht mehr viel braucht."

Was kann man machen, wenn man morgens oft puffy ist?

"Das hat verschiedene Gründe. Trinkst du Alkohol? Trinkst du genug Wasser am Tag? Trinkst du deine Haupt-Flüssigkeitszufuhr abends oder nach 16 Uhr? Dann hast du schon mal eine ganz andere Wassereinlagerung im Körper. Ich bin ein riesen Fan davon, dass ich morgens, wenn ich aufstehe, erst mal einen Liter Wasser trinke, damit mein Körper sich reinigen kann. Dann bis mittags den zweiten Liter und dann nachmittags noch den dritten Liter ungefähr. Und dann abends so wenig wie möglich. Dann kann der Körper einfacher mit dem Wasser umgehen und dann wird es nachts nicht eingelagert.

Ansonsten eine Augenmaske drauf geben oder einen Teelöffel ins Gefrierfach legen und morgens drauflegen. Das quillt schon ganz gut ab. Lymphe zu massieren ist gut – erst unter den Augen eine schöne Augenmassage, dann die Lymphe am Hals. Das kann man auch beim Gesicht waschen schon sehr gut machen."

Womit startest du bei einem Make-up?

"Es kommt ganz darauf an. Wenn ich Smokey Eyes mache in Schwarz oder erst mal ganz präzise Geschichten mache, dann brauche ich auch die Ablage vom Gesicht und brauche keine Foundation erst mal drauf. Ich fange mit einer Gesichtsmassage an, dann gebe ich eine Foundation vielleicht ins Gesicht. Wenn ich ein softes Trend-Make-up mache, kommt erst einmal Make-up, Concealer, Pudern zum Schluss, die Augenbrauen dazu, Lidschatten, Mascara, von mir aus schon eine Lippe, dann abpudern, wo es nötig ist und dann das Farbthema auf den Wangen spielen. Diese Reihenfolge ist das, was ich normalerweise mache. Aber beim Make-up ist alles erlaubt."

Leider haben wir nicht immer eine super reine Haut. Was sind deine besten Tipps, um Pickel und Rötungen abzudecken?

"Pickel wirklich in Ruhe lassen. Das ist das Wichtigste. Rötungen ganz einfach abdecken mit Concealer. Zwei Tupfer reichen schon und dann hast du Rötungen direkt abgedeckt. Rötungen sind nicht das Problem, alles, was 3D ist, ist schwieriger abzudecken. Das funktioniert gut mit einem Filter auf Instagram oder auf TikTok, aber nicht im realen Leben."

Worauf kann man achten, um den richtigen Farbton bei Concealer und Co. für sich zu finden?

"Ich denke, man muss es einfach ausprobieren. Erst einmal gibt es die Richtlinie hell/dunkel, um die Helligkeit herauszusuchen – das dürfte noch das Einfachste sein. Das Schwierigste ist die Tonalität. Wir haben gelernt – über Social Media vor allem – dass man dick Concealer aufträgt, weil die meisten sich unsicher sind, was eigentlich der Gegenton von Augenschatten ist. Normalerweise nimmt man einen Concealer so, dass er einfach genau dort aufgetragen wird, wo der Schatten ist, um diesen auszugleichen. Und dazu musst du die Komplementärfarbe kennen. Da muss man ausprobieren, was gut funktioniert. Die meisten haben keinen reinen Hautton, sondern ein Mischmasch in der Haut, sodass man das einfach ausprobieren darf.

Auch die Auftragetechnik ist wichtig, um die richtige Farbe herauszufinden. Wichtig ist dabei, nicht gleich richtig viel zu nehmen, sondern eher weniger, sodass man sieht, ob die Farbe den Schatten ausgleicht in ein Neutral. Wenn das zu rosa wird oder zu grünstichig wird, dann weißt du, dass es nicht der richtige Concealer ist."

Hast du einen Tipp, wie man Lidschatten perfekt auftragen kann, damit er die Augenform richtig unterstützt?

"Wenn du die Augenform in den Vordergrund richten möchtest, ist es wichtig, den höchsten Punkt des Lidschattens oberhalb der Pupille zu setzen und den tiefsten Punkt unterhalb der Pupille. Halte immer die Schärfe und die Intensität des Lidschattens um das Auge herum und werde nach außen hin softer.

Dann schaue ich immer, dass ich zwei Texturen miteinander verbinde. Einmal eine Creme-Textur und auf die setze ich dann Puder darauf. So bröselt erstens nichts runter und zweitens habe ich so eine super lange Haltbarkeit, ohne dass irgendwas in irgendwelche kleine Fältchen reinfällt."

Danke, Boris, für deine Tipps!

Und wie das Ergebnis unseres Umstylings mit Make-up-Artist Boris Entrup geworden ist, siehst du hier im Video:

Verwendete Quelle: Eigenes Interview