Wegen Belästigung und Diskriminierung: Jetzt darf Lizzo nicht mehr beim Superbowl auftreten

Drei Ex-Tänzerinnen verklagen Superstar Lizzo (35) wegen sexueller Nötigung und Machtmissbrauch und sechs weitere Personen erheben ebenfalls schwere Vorwürfen gegen die Sängerin. Das hat ihr nun wohl auch den Auftritt beim Superbowl 2024 gekostet.

Sie ist selbstbewusst, unglaublich talentiert und eine echte Inspiration: Sängerin Lizzo begeistert nicht nur mit ihren Songs wie "Truth Hurts" und "Boys" Fans auf der ganzen Welt, sondern überzeugt auch mit ihrem Aktivismus in den Bereichen Feminismus, Body Positivity und Selflove. Doch gerade dieses Image scheint nun einen dicken Kratzer zu bekommen. Drei ehemalige Tänzerinnen der Sängerin haben Lizzo wegen sexueller und rassistischer Belästigung, Diskriminierung und sogar Körperverletzung angeklagt. Sechs weitere Personen meldeten sich kurz darauf ebenfalls mit Anschuldigungen. Das scheint der Sängerin nun sogar den Superbowl Auftritt gekostet zu haben. Alle Infos über die schockierende Anklage und das Statement der Sängerin liest du hier.

Mehr Details zu den Vorwürfen findest du im Video:

Lizzo: Angeklagt wegen Belästigung und Diskriminierung

Die drei Tänzerinnnen, von denen zwei entlassen wurden und eine selbst gekündigt hat, erheben schwere Vorwürfe gegen Lizzo. Die Sängerin soll sie während ihres Arbeitsverhältnisses stark unter Druck gesetzt, sexuell genötigt, beleidigt und wegen ihres Aussehens diskriminiert haben. Die Anklage wurde dabei nicht nur gegen Lizzo selbst, sondern auch gegen ihre Produktionsfirma Big Grrrl Big Touring Inc und die Tanzleiterin Shirlene Quigley erhoben. 

Sowohl Lizzo als auch ihre Tanzleiterin sollen die Tänzerinnen zu sexuellen Handlungen gezwungen und sie bei Proben sowie während der Arbeit wegen ihres Sexlebens verurteilt (Slut Shaming) und für Gewichtszunahme kritisiert haben (Body Shaming).

Weitere Vorwürfe: Nun melden sich sechs weitere Personen

Kurz nachdem die Anschuldigungen der drei Ex-Angestellten von Lizzo öffentlich wurden, spitzt sich die Situation weiter zu. Nun melden sich sechs weitere Personen aus dem Umfeld des Superstars, die ebenfalls mit belastenden Vorwürfen schockieren, wie NBC berichtet. Bei den Personen soll es sich ebenfalls um Tänzerinnen handeln, die in der Vergangenheit mit Lizzo für ihre Doku "Lizzo's Watch Out for the Big Grrrls" zusammengearbeitet haben. Bei den Anschuldigungen soll es um "Nichtbezahlung von Mitarbeitern" und ein "sexuell geladenes Arbeitsumfeld" gehen. Ein Jurist teile dazu mit, dass einige der Behauptungen wohl verwertbar sein könnten und somit wahrscheinlich vor Gericht Bestand hätten. Um dies jedoch endgültig beurteilen zu können, sei es aber noch zu früh.

Harter Schlag: Lizzo darf nicht mehr beim Superbowl auftreten

Es ist eine ganz besondere Ehre für Künstler und Künstlerinnen, wenn sie in der Halbzeitshow des Superbowls performen dürfen. Jennifer Lopez, Beyoncé, Lady Gaga, Rihanna ... sie alle haben schon auf dem Spielfeld Millionen von Zuschauern begeistert. Und auch die "Truth hurts"-Sängerin Lizzo war wohl eine besonders ernstzunehmende Anwärterin für die Superbowl-Halbzeitshow 2024. Doch die Diskriminierungsvorwürfe haben ihr nun einen großen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Anschuldigungen haben nämlich dafür gesorgt, dass sie nicht im Februar in die Fußstapfen von Rihanna tritt, die beim Superbowl in diesem Jahr performte. Das bestätigte nun ein NFL-Insider gegenüber der britischen Daily Mail. Ihm zufolge sei Lizzo, die bis dahin eine Spitzenkandidatin für die Halbzeitshow war, unverzüglich aus dem Rennen genommen worden. Wer im Februar 2024 auf der Superbowl-Bühne stehen wird, ist aktuell noch nicht bekannt.

Lizzos Statement zu den Vorwürfen: "Ich bin nicht der Bösewicht, als der sie mich darstellen wollen"

Einen Tag nach der Veröffentlichung der Anklage meldet sich die Sängerin persönlich auf Instagram bei ihren Fans. In einem Karoussel-Post mit mehreren Slides nimmt Lizzo Stellung zu den schweren Anforderungen. In ihrem Statement schreibt sie:

Die letzten paar Tage waren unglaublich schwierig und überwältigend enttäuschend. Meine Arbeitsweise, meine Moral und mein Respekt wurden infrage gestellt. (...) Normalerweise reagiere ich nicht auf falsche Behauptungen, aber diese sind so unglaublich, wie sie klingen, und zu empörend, als dass man sie nicht ansprechen könnte. (...) Ich bin nicht hier, um als Opfer betrachtet zu werden, aber ich weiß auch, dass ich nicht der Bösewicht bin, als den mich die Leute und die Medien dargestellt haben. (...) Es gibt nichts, was ich ernster nehme als den Respekt, den wir als Frauen auf der Welt verdienen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, täglich körperlich beschämt zu werden, und würde auf keinen Fall einen Mitarbeiter wegen seines Gewichts kritisieren oder kündigen.

Lizzo-Fans: Darf man ihre Musik jetzt noch hören?

Die Anklage der Tänzerinnen widerspricht allem, wofür Lizzo als Person und mit ihrer Musik in der Öffentlichkeit steht. Gerade für ihre Einstellung zu den Themen Selbstliebe, Körperbild sowie Feminismus wird Lizzo von ihren Fans geliebt und gefeiert. 

Bisher ist noch unklar, wie viel Wahrheit hinter den Vorwürfen steckt. Zunächst gilt "innocent until proven guilty", also unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen wurde. 

Verwendete Quellen: Glomex, Instagram, NBC News, Daily Mail