Geliebte Jane

Geliebte Jane

Romantische Tragikomödie mit Tränengarantie

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Kinostart: 3. Oktober 2007
Länge: 120 Minuten
Originaltitel: Becoming Jane

Wer spielt mit:
Anne Hathaway (Jane Austen), James McAvoy (Tom Lefroy), Maggie Smith (Lady Gresham)
Darum geht's:
Die junge Jane Austen träumt von wahrer Liebe und einem Leben als Schriftstellerin. Gar nicht so einfach im England des 18. Jahrhunderts, als Frauen vollkommen von dem Geld des Mannes oder der Familie abhingen, und Schriftstellerei für Damen der Gesellschaft absolut verpönt war. Janes Mutter forciert eine Heirat mit dem reichen aber tumben Mr. Wisley, für die kluge und belesene Jane inakzeptabel! Als dann auch noch der attraktive und arrogante Ire Tom Lefroy in den ländlichen Frieden platzt, steht ihre Welt vollends kopf. Erst liefert sich Jane erbitterte Wortgefechte mit dem ebenso eloquenten wie anmaßenden Jurastudenten, doch dann kommt es, wie es kommen muss: Die beiden verlieben sich ineinander. Leider ist Tom ebenfalls arm und abhängig von seinem strikt konservativen Onkel, der einer Heirat mit der mittellosen Jane niemals zustimmen würde. Tom beugt sich dem Willen seines Onkels. Verletzt und enttäuscht nimmt Jane den Antrag des vermögenden Mr. Wisley an. Doch dann steht plötzlich Tom vor der Tür und will mit der Liebe seines Lebens durchbrennen …
Bewertung:
Obwohl Jane Austen die Wirrungen der Liebe in ihren Romanen ("Stolz und Vorurteil", "Sinn und Sinnlichkeit", "Emma") so lebhaft und genau beschreibt, blieb die bedeutende Autorin ihr Leben lang ohne Ehemann. Kurze Bemerkungen in ihren Briefen an die Schwester Cassandra über einen Flirt mit einem gewissen Tom Lefroy wurden als bedeutungsloses Techtelmechtel interpretiert. Doch folgt man den neusten Forschungen, war der junge Ire keineswegs ein harmloser Flirt, sondern Jane Austens große Liebe. Tom Lefroy diente ihren Werken nicht nur als Blaupause für den Traummann schlechthin, Mr. Darcy ("Stolz und Vorurteil"), sondern auch als Vorbild für Darcys Gegenpart, den jungen, unzuverlässigen Charmebolzen.
So weit, so gut.
Verkörpert wird die junge Jane Austen in dem Biopic von Anne Hathaway, die schon in "Der Teufel trägt Prada" den Fesseln ihrer Umgebung entkommen wollte. Hathaway macht ihre Sache so gut sie kann, leider kann auch sie das magere Drehbuch nicht überzeugend retten. Wer sich Englands beliebteste Autorin scharfzüngig und spöttisch vorgestellt hat, wird sich mit einer zwar aufmüpfigen, aber vergleichsweise handzahmen Austen nicht zufrieden geben. Zumal das Handlungsschema einem mehr als bekannt vorkommt: "Sinn und Sinnlichkeit", BBCs TV-Mehrteiler "Stolz und Vorurteil", "Emma" – Sie alle haben den Maßstab höher angelegt. Trotzdem ist "Geliebte Jane" allemal einen gemütlichen Kinoabend wert. Schöne Kostüme, prächtige Landschaften und Szenen mit Tränengarantie machen die Unentschlossenheit des Films wett. Außerdem hüpft mit James McAvoy in der Rolle des schlagfertigen Tom Lefroy ein äußerst hübscher Leckerbissen über die Leinwand. Was will frau mehr?

Durch die Jahre mit Anne Hathaway!

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