Cyberflashing: Darum solltest du mit einem Dick Pic zur Polizei gehen

Dick Pics kann man anzeigen. Wie die Rechtslage bei ungefragten Nacktbildern aussieht, verraten wir dir hier.

Frau bekommt Nachricht © Pexels
Wer ungefragt ein Dick Pic bekommt, kann den Absender anzeigen.

Während Social Media viele schöne Phänomene und neue Kontaktaufnahmen möglich macht, hat es auch negative Seiten, immer und überall online erreichbar zu sein. Ein besonders übergriffiges Phänomen ist Cyberflashing – also das ungefragte Versenden von Bildern oder Fotos mit obszönen Inhalten. Vor allem die Kategorie der "Dick Pics" (deutsch: Penis-Bilder) scheint dabei ein Trend zu sein – zum Leid der größtenteils weiblichen Empfänger. In England und Wales geht man nun gerichtlich dagegen vor – wir verraten dir hier, wie die Rechtslage in Deutschland aussieht. 

Cyberflashing ist strafbar

Auch wenn wir uns vielleicht manchmal über ein Dick Pic amüsieren und mit Freundinnen darüber lachen – jemandem ungefragt sexuelle Bilder und Inhalte zu schicken, ist sexuelle Belästigung. Das gilt sowohl bei fremden Personen (etwas via Airdrop an öffentlichen Orten) also auch, wenn man sich bereits kennt.

Mit Inkrafttreten des Online Safety Acts zum 31. Januar 2024 ist Cyberflashing in England und Wales nun als eigenes Vergehen strafbar. Der erste Mann steht auch schon vor Gericht: Er hatte einer 15-Jährigen und einer weiteren Frau ungefragt Bilder von seinem erigierten Penis geschickt. Die Frau machte Screenshots und ging zur Polizei. Nun wurde der Mann verurteilt.

Bei ungefragten Dick Pics droht Geldstrafe

Wie sieht die Lage in Deutschland aus? Bilder oder Videos von Genitalien gelten laut dem Strafgesetzbuch (StGB) als pornografische Inhalte. Sendet jemand diese unaufgefordert an andere, macht er sich für das Verbreiten pornografischer Inhalte gemäß § 184 StGB strafbar. Dafür droht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.

Wie kannst du dich schützen?

Um sich besser vor sexueller Belästigung durch Cyberflashing zu schützen, gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann. Eine Möglichkeit besteht darin, die Funktionen des Smartphones einzuschränken, zum Beispiel, indem man AirDrop nur für eigene Kontakte zulässt. Wenn die Belästigung auf einer Plattform stattfindet, kann man den betreffenden Nutzer dort melden oder blockieren.

Sollte es dennoch zu einer Belästigung durch Cyberflashing kommen, solltest du das Ganze mit Screenshots dokumentieren und den Vorfall bei der Polizei anzeigen. Indem man Beweismaterial sammelt und rechtliche Schritte unternimmt, kann man dazu beitragen, gegen diese Form der sexuellen Belästigung vorzugehen und möglicherweise weitere Opfer zu schützen.

Dick Pics und ähnliche Inhalte sind nichts, was du dir online einfach "gefallen lassen" oder "ignorieren" musst. Du kannst dich dagegen wehren und so deine Social-Media-Plattformen wieder zu einem Safe Space für dich und andere Frauen machen.

Verwendete Quelle: zdf.de