
Das Erwachsenwerden ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Leben. Es markiert unseren Übergang von der Jugend zur Erwachsenenwelt und bringt für alle von uns viele Veränderungen mit sich. Doch was bedeutet es eigentlich, erwachsen zu sein? Und warum fühlen sich manche Menschen trotz ihres Alters nicht wirklich erwachsen? Wir sind diesen Fragen einmal auf den Grund gegangen.
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Was bedeutet "Erwachsensein" eigentlich?
Legal sind wir mit 18 Jahren voll mündig. Doch ist man mit 18 wirklich erwachsen? Jein. Das Erwachsensein geht über das bloße Alter hinaus. Es beinhaltet auch eine Reihe von psychologischen, emotionalen und sozialen Aspekten. Wann ist man also so wirklich erwachsen?
Ein erwachsener Mensch wird als eigenständig, verantwortungsbewusst und selbstständig angesehen. Er oder sie ist in der Lage, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und für sich selbst zu sorgen. Zudem ist ein erwachsener Mensch in der Lage, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.
Warum fühlen sich manche Menschen nicht erwachsen?
Trotz des Erreichens eines bestimmten Alters fühlen sich viele von uns nicht wirklich erwachsen. Hat man früher noch gedacht, man hätte sein Leben mit 30 voll im Griff, sieht die Realität oft ganz anders aus. Die Finanzen lassen zu wünschen übrig, man lässt sich beim Wochenendbesuch bei den Eltern immer noch von Mama bekochen und diesen Papierkram mit den Steuern haben wir uns auch leichter vorgestellt. Warum sich viele von uns noch nicht ganz erwachsen fühlen, kann verschiedene Gründe haben:
1. Die eigenen Interessen bleiben gleich
Es ist ganz natürlich, dass wir uns mit der Zeit verändern. Nicht nur persönliche Vorlieben verändern sich, auch soziokulturelle Trends beeinflussen uns und sorgen dafür, dass sich unser Geschmack mit der Zeit verändert. Doch während wir vielleicht nicht mehr die Low-Cut-Jeans aus den 2000ern tragen, haben sich essenzielle Werte, Interessen und Vorlieben eventuell nicht stark verändert. Das kann uns das Gefühl geben, wir seien immer noch die Person, die mit 16 "High School Musical"-Songs vor dem Spiegel performt hat.
Doch auch, wenn wir mit 30 immer noch auf "High School Musical" stehen, heißt das nicht, dass wir nicht erwachsen sind. Wir bezahlen Miete mit dem Geld, das wir uns erarbeitet haben und können es uns dadurch gemütlich auf der Couch machen und "Harry Potter" gucken. Und irgendwie ist es doch auch schön, sich einen Teil der Kindheit und Jugend beizubehalten, oder?
2. Gesellschaftliche Erwartungen
Die gesellschaftlichen Erwartungen an das Erwachsensein spielen ebenfalls eine Rolle. Oftmals werden bestimmte Meilensteine wie der Abschluss einer Ausbildung, der Eintritt ins Berufsleben oder die Gründung einer Familie als Zeichen des Erwachsenseins angesehen. Dochall diese Meilensteine tendieren dazu, sich nach hinten zu verschieben. Während Menschen früher schon mit Anfang 20 ihr erstes Kind bekamen, fühlen sich viele von uns mit Ende 20 nicht mal ansatzweise bereit für die Familienplanung.
Das liegt daran, dass sich unsere Gesellschaft stark verändert hat. Mehrere Menschen haben Zugang zu einer besseren Bildung, gehen studieren und starten dadurch später in das Berufsleben ein. Während Frauen früher oft zu Hause bei der Familie blieben, gehen wir heute unserem beruflichen Bestreben nach, sind nicht mehr so abhängig von Männern und können auch ohne Mann und Kind ein erfülltes Leben haben.
Erwachsensein heißt nicht, dass man Elternteil werden muss. Es heißt auch nicht, dass man ein Eigenheim haben muss oder verheiratet sein muss. Unsere Generation erfindet Erwachsensein gerade ganz neu, sieht sich aber immer wieder mit den gesellschaftlichen Erwartungen der Vergangenheit an das Erwachsensein konfrontiert.
3. Vergleichen mit anderen
"Meine Mutter hatte ihr erstes Kind bereits mit 28 Jahren und ich bin mit 30 immer noch Single." "Mein gleichaltriger Kollege hat mit seiner Ehefrau bereits ein Eigenheim gekauft und ich wohne immer noch in meiner 1-Zimmer-Mietwohnung." "Meine beste Freundin hat ihre Altersvorsorge voll im Griff und ich schaffe es nicht mal, 100 Euro im Monat übrigzuhaben." Ja, solche Vergleiche kennst du vielleicht auch.
Doch denk dran: Du bist genau richtig da, wo du gerade bist. Ob mit Kind oder ohne, ob mit Eigenheim oder ohne, ob mit Altersvorsorgeplan oder ohne. Wir alle haben unser eigenes Tempo, doch oft neigen wir dazu, uns mit anderen Menschen zu vergleichen. Nur weil dein Kollege bereits ein Eigenheim hat und du in einer 1-Zimmer-Wohnung wohnst, heißt das nicht, dass er erwachsener ist als du.
Erwachsensein bedeutet auch, dass du dich um dich selbst kümmerst, an dir arbeitest und dich entwickelst. Keiner von uns ist jemals "fertig". Wir alle wachsen, lernen dazu und im nächsten Jahr weißt du mit Sicherheit ein, zwei Sachen mehr, die du jetzt noch nicht weißt – versprochen! Akzeptiere dich so, wie du gerade bist. Dort, wo du bist, ist genau da, wo du gerade sein solltest. Denn so richtig ausgewachsen ist ein Mensch nie. Und ist das nicht auch irgendwie das Schöne am Leben, oder?
Warum es gut ist, hin und wieder kindisch zu sein
Manchmal vergessen wir als Erwachsene, wie wichtig es ist, unsere kindliche Seite zu pflegen. Doch das gelegentliche Kindsein kann uns wirklich guttun. Zum einen ermöglicht es uns, den Ernst des Lebens für einen Moment hinter uns zu lassen und uns von der Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Kindheit inspirieren zu lassen. Kinder haben eine natürliche Neugierde und Kreativität, die uns dabei helfen kann, neue Perspektiven einzunehmen und innovative Lösungen zu finden. Das Ausleben unserer kindischen Seite kann auch Stress abbauen und uns dabei helfen, uns zu entspannen und Spaß zu haben. Also lass deinen inneren Spieltrieb ab und zu frei und genieße die Vorteile, die das Kindsein mit sich bringt!
Verwendete Quellen: zeit.de, editionf.com