
Was ist Fermentation?
Der Ursprung des Begriffs Fermentation liegt im Lateinischen „fermentum“, was auf Gärung oder gegorene Getränke hinweist. Obwohl Fermentation oft mit alkoholischer Gärung assoziiert wird, bezieht sich der Begriff grundsätzlich auf die mikrobielle und enzymatische Umwandlung von organischen Stoffen.
Dabei können Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze zu einem Lebensmittel hinzugefügt werden, wie es zum Beispiel bei Joghurt, Käse und Kombucha der Fall ist. Alternativ können auch die natürlichen Mikroorganismen, die bereits auf der Oberfläche des Lebensmittels oder in der Luft existieren, genutzt werden, so wie es bei Sauerkraut, Sauerteig oder Kimchi zum Tragen kommt.
Fermentation dient in erster Linie der Haltbarmachung von Lebensmitteln und führt zur Veränderung ihrer Textur und ihres Geschmacks. Der Prozess findet in der Regel unter Luftabschluss statt. Fermentierte Speisen und Getränke liefern zudem eine Reihe an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken können.
Die Vorteile von fermentierte Nahrung
Ähnlich wie die Enzyme im Speichel, haben die Mikroorganismen, die während des Fermentationsprozesses entstehen, die Nahrung bereits teilweise „vorverdaut“. Durch diesen Prozess werden Bestandteile der Nahrung aufgespalten, was dazu führt, dass bestimmte Proteine und Mineralien wie Eisen, Zink und Kalium besser vom Körper aufgenommen werden können.
Darüber hinaus produzieren die Bakterien und Pilze während der Fermentation wertvolle Enzyme und Vitamine. Einige fermentierte Lebensmittel weisen daher einen höheren Gehalt an Vitamin A, Vitamin B12, Eisen, Magnesium oder Folsäure auf als das ursprüngliche-Lebensmittel.
Erwiesenermaßen erfreuen sich die Menschen in Ländern, wo regelmäßig fermentierte Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen, einer guten Darmgesundheit. Das liegt daran, dass diese Speisen für eine erhöhte Vielfalt der Bakterien im Darm sorgen. Das sogenannte intestinalen Mikrobiom schützt vor krankmachenden Keimen, hemmt Entzündungen und verbessert die Abwehrkräfte des Körpers. Studien zufolge, kann durch den Verzehr fermentierter Nahrungsmittel zudem das Risiko einer Darmkrebs-Erkrankung reduziert werden.
Prominente Beispiele
Beim koreanischen Gericht Kimchi handelt es sich um fermentiertes Gemüse, darunter vergorener Chinakohl, Lauch und Rettich. Es gibt viele verschiedene Zutaten und Zubereitungsarten, die alles eines gemeinsam haben: der hohe Anteil an Milch- und Essigsäuren sowie an Nährstoffen, Vitaminen und Enzymen, die wertvolle Dienste für den Körper leisten.
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Auch Kombucha wird durch Fermentierung hergestellt. Das beliebte Getränk liegt nicht von ungefähr im Trend; schließlich entstehen während des Gärprozesses Stoffwechselprodukte, die sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken.
Das traditionelle japanische Gericht Natto ist hierzulande noch nicht so bekannt. Es besteht aus fermentierten Sojabohnen, die beim Herausnehmen schleimige Fäden nach sich ziehen. . Auch, wenn Aussehen und Geruch gewöhnungsbedürftig sind: Das Lebensmittel hilft bei Magenproblemen, ist gut für die Knochenbildung und gilt als zuträglich bei Bluthochdruck, Thromben, Infektionskrankheiten und Osteoporose.
In der japanischen Volksmedizin wird Natto seit Jahrtausenden als Geheimwaffe gegen viele Erkrankungen eingesetzt. Es ist daher wenig überraschend, dass seine vorteilhaften Eigenschaften auch bei der Produktion des Supplements Nattokinase genutzt werden.
Nattokinase: Das Wundermittel aus fermentierten Sojabohnen
Das Enzym Nattokinase wird aus fermentierten Sojabohnen gewonnen, das während des Fermentationsprozesses entsteht. Nach der Fermentation werden die Natto-Bohnen getrocknet und zu einem Pulver verarbeitet. Nach der Extraktion und Konzentration des Sojabohnen-Enzym wird Nattokinase in Form von Kapseln, Pulver oder Tabletten als Nahrungsergänzung angeboten.
Nattokinase wird für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile nicht nur in Asien sehr geschätzt. Zu den Anwendungsbereichen des Enzyms gehören:
- Herz: Nattokinase kann zur Unterstützung der Herzgesundheit beitragen, da es die Blutgerinnung hemmt und die Bildung von Blutgerinnseln verhindert. Daher kann das Enzym das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.
- Durchblutung: Da das Sojabohnen-Enzym sich positiv auf die Auflösung von Blutgerinnseln auswirkt, wird auch die Durchblutung verbessert. Das ist besonders zur Vorbeugung von Thrombosen nützlich.
- Blutdruck: Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass durch die Einnahme von Nattokinase der Blutdruck gesenkt werden kann. Das macht das Präparat gut geeignet, um Menschen mit Hypertonie und damit verbundenen Komplikationen zu helfen.
- Entzündungen: Wegen der entzündungshemmenden Eigenschaften kann das Sojabohnen-Enzym für Menschen mit entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Arteriosklerose von Vorteil sein.
Haut: Obwohl die meisten Studien primär die die Vorteile für die Herzgesundheit und Blutzirkulation hervorheben, gibt es Hinweise darauf, dass Nattokinase auch positive Auswirkungen auf die Hautgesundheit hat. Die entzündungshemmenden Eigenschaften tragen dazu bei, das Hautbild bei Akne, Ekzemen oder Schuppenflechte zu verbessern. Durch die optimierte Durchblutung wird die Haut zudem besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Daher nutzen viele Menschen Nattokinase-Pulver als Anti-Aging-Präparat.