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Alleine auf ein Konzert gehen? 5 Gründe, warum es sich lohnt

Ich bin der Meinung: Jeder sollte mal alleine auf einem Konzert gewesen sein. Welche tollen Erfahrungen du dabei machen kannst, verrate ich dir hier.

Ich stehe alleine in einem großen Saal voller Menschen, meine Füße trippeln abwechselnd über den Boden. Während die anderen um mich herum gemeinsam lachen und reden, wandert mein Griff zum x-ten Mal zu meinem Handy, nur um die drei gleichen Apps zu öffnen und wieder zu schließen. Ich frage mich: "War es wirklich eine gute Idee, alleine herzukommen?" Doch dann gehen die Lichter aus, ein Jubel fährt durch die Menge. Die Band betritt die Bühne und ich merke: Alle meine Bedenken lösen sich in Luft auf.

So oder so ähnlich erging es mir bei meinem ersten Konzert, das ich alleine besucht habe. Eigentlich bin ich niemand, der gerne solo auf Events geht. Aber bei Konzerten sieht es mittlerweile anders aus. Wie ich das geschafft habe? Angefangen hat es damit, dass niemand in meinem Freundeskreis meine Musik mochte, ich den Künstler aber trotzdem live erleben wollte. Anstatt mit FOMO ("Fear of missing out") zu Hause zu sitzen, bin ich über meinen Schatten gesprungen – auch wenn es viel Überwindung gekostet hat. Hier möchte ich auch dich zu einem Solo-Konzertbesuch ermutigen. Es hat mehr Vorteile, als du im ersten Moment vielleicht denkst.

1. Du musst keine Kompromisse eingehen

Deine Freunde können erst später zum Konzert dazustoßen? Oder mögen deine Lieblingsband nicht und wollen früher gehen? Solche Dinge verpassen dem Abend einen gehörigen Dämpfer. Gehst du alleine, musst du dich nicht den Launen deiner Begleitungen hingeben. Du kannst dein Konzerterlebnis so gestalten, wie DU es möchtest. Entscheide selbst, wo du stehen möchtest, ob und wann du dir ein Getränk holst und wann du das Konzert wieder verlässt.

2. Du kannst dich auf die Musik konzentrieren

Alleine nimmst du das Konzert ganz anders wahr, als in einer Gruppe. Du spürst die Musik noch intensiver und kannst dich deinen Emotionen gänzlich hingeben. Niemand fragt dich während deines Lieblingssongs, ob du noch ein Getränk möchtest und niemand will plötzlich auf die andere Seite der Halle, weil die Sicht auf die Bühne dort angeblich besser ist. Du kannst tanzen, mitsingen und (Freuden-)Tränen vergießen, so viel du willst. Ganz ungestört.

3. Du kannst so früh in der Schlange stehen, wie du willst

Bestimmte Künstler möchte man hautnah erleben. Ein Platz vorne in der Warteschlange ist also Pflicht, um möglichst nahe an die Bühne zu kommen. Doch oft ist es so, dass die Begleitung noch nicht so früh da sein möchte. Die Folge? Man passt sich an, weil es einem vielleicht unangenehm ist oder weil man nicht alleine warten möchte.

Aber genau hier liegen verborgene Chancen. Es wäre doch schade, wenn du dir diese einzigartige Möglichkeit entgehen lassen würdest. Außerdem: In beinahe jeder Konzert-Warteschlange kommst du mit anderen Fans ins Gespräch – vertrau mir. Ihr tauscht euch über eure Lieblingsmusik aus und die Zeit vergeht wie im Flug. Wer weiß, vielleicht geht ihr sogar zusammen zum nächsten Konzert? Selbst wenn nicht, macht ein Austausch unter Gleichgesinnten Spaß und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

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4. Du schließt neue Freundschaften

Apropos Gleichgesinnte: Gemeinsame Interessen bilden eine gute Basis für neue Freundschaften. Ob du neue Leute in der Warteschlange kennenlernst, beim Merch-Stand oder beim Tanzen: Überall kannst du jemandem begegnen, der dir sympathisch ist. Gehst du öfter auf Konzerte aus dem gleichen Genre, ist es sogar wahrscheinlich, dass dir die gleichen Leute öfter über den Weg laufen und dass ihr euch wiedererkennt. Daraus können sich engere Beziehungen entwickeln. So war es zumindest bei mir.

5. Du wirst selbstbewusster

Je häufiger du aus deiner Komfortzone trittst, desto selbstbewusster wirst du. Alleine irgendwo hinzugehen, obwohl es im ersten Moment Angst bereitet, ist bereits ein riesiger Erfolg. Und falls du dir Gedanken über deine Außenwirkung machst: Niemanden interessiert es, dass du alleine auf dem Konzert bist. Niemand schaut dich komisch an, niemand denkt, dass du keine Freunde hast. Menschen sind viel mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit anderen – von daher fällt es ihnen vermutlich nicht mal auf, dass du keinen Konzertbuddy dabei hast. Bist du öfter alleine unterwegs, wirst du merken, dass du mit der Zeit entspannter wirst – vielleicht sogar in anderen Lebensbereichen.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Nicht nur habe ich durch Konzerte neue Freundschaften geschlossen, sondern auch mehr zu mir selbst gefunden. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, es auszuprobieren. Was gibt es zu verlieren?