Sternbild Waage: Lage, Bedeutung und Mythologie

Sternbild Waage: Lage, Bedeutung und Mythologie der Sternenkonstellation

Das Sternbild Waage ist das jüngste aller antiken Sternbilder. Hier verraten wir dir, wo es am Himmel zu sehen ist und welche Mythologie dahintersteckt.

Wahrscheinlich hast du auch schon einmal versucht, verschiedene Sternbilder am Nachthimmel ausfindig zu machen. Dabei ist das gar nicht mal so einfach: Insgesamt gibt es 88 Sternbilder, die alle zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten am Horizont zu finden sind. In diesem Artikel verraten wir dir, wo sich das Sternbild Waage befindet, was es bedeutet und erklären dir die Mythologie hinter dem Zeichen.

Was ist ein Sternbild?

Der Himmel ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, in denen die für uns sichtbaren Sterne bestimmte Muster ergeben, wenn wir sie durch optische Linien miteinander verbinden. Diese Muster werden auch Sternbilder genannt und wurden bereits vor vielen Jahrtausenden erstellt, um sich besser am Nachthimmel zurechtzufinden. Heutzutage gibt es insgesamt 88 Sternbilder, darunter zum Beispiel das Sternbild Skorpion, Schlangenträger, Phönix und eben auch die Waage.

Übrigens haben die Sternbilder Löwe, Stier, Wassermann, Widder, Waage, Jungfrau, Zwillinge, Steinbock, Schütze, Skorpion, Krebs und Fische nichts mit dem gleichnamigen Tierkreiszeichen zu tun. Ein Sternbild zählt zur Astronomie, also zur Naturwissenschaft. Die Sternzeichen aus dem Tierkreis mit ihren dazugehörigen Sternzeichen-Elementen gehören zur Astrologie, welche nicht wissenschaftlich fundiert ist.

Sternbild Waage: Geschichte, Mythologie und Bedeutung

Das Sternbild Waage ist das jüngste der 48 antiken Sternbilder vom Astronomen Claudius Ptolemäus und war lange Zeit gar kein eigenes Sternbild am Nachthimmel. Die Babylonier und antiken Griechen sahen das Areal am Himmel Jahrtausende lang als Teil des Sternbildes Skorpion an – genauer gesagt als dessen Scheren bzw. Klauen (Chelae). Das Sternbild Waage, wie wir es heute kennen, wurde von römischen Astronomen im 1. Jahrhundert eingeführt. Sie erkannten in dem Sternbild die Waage der Göttin für Gerechtigkeit und Justiz namens Astraea. Bis heute wird Astraea als Symbol für Gerechtigkeit angesehen und wird mit verbundenen Augen und einer Waage in der einen sowie einem Schwert in der anderen Hand dargestellt.

Welche Römer das Sternbild ins Leben riefen, ist nicht bekannt, denn die meisten astronomischen Schriften aus diesen Zeiten wurden in der Spätantike durch die frühkatholische Kirche verteufelt und vernichtet. Nur einige wenige Schriften konnten dem entkommen und gelangten in die Hände arabischer Wissenschaftler. Sie wurden ins Arabische übersetzt und kamen erst Jahrhunderte später wieder nach Europa.

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So erkennst du das Sternbild Waage am Himmel

Das Sternbild Waage (lateinisch Libra) liegt am südlichen Himmel. Von den 88 Sternzeichen belegt es von der Größe her mit 538 Quadratgrad zwar den 29. Platz, ist aber nur schwer am Nachthimmel zu finden. Das liegt daran, dass die Waage aus wenigen, recht unscheinbaren Sternen besteht. Die Waage liegt zwischen den Sternbildern Jungfrau und Skorpion, weitere Nachbarsternbilder sind Schlange und Schlangenträger im Nordosten sowie Wolf und Wasserschlange im Süden.

Die Form der Waage erinnert ein wenig an einen von Kindern gebastelten Drachen, der im Wind weht. Wenn du das Sternbild am Himmel ausfindig machen möchtest, dann orientiere dich an dem weiß-bläulichen Stern Spica aus dem Sternbild Jungfrau und dem rötlichen Stern Antares aus dem Sternbild Skorpion. Dazwischen befindet sich die Waage. In den Breitengraden zwischen +65° und –90° kann das Sternbild Waage das ganze Jahr über am Sternenhimmel gesehen werden, am besten in den Monaten April, Mai und Juni.

Weil die Waage zum Tierkreis gehört, liegt sie auf der sogenannten Ekliptik. Die Ekliptik ist die Ebene, durch die die Sonne, der Mond und die Planeten ziehen.

Die hellsten Sterne des Sternbildes Waage

1. Zubeneschemali (Beta Librae)

Der hellste Stern der Waage trägt den Namen Zubeneschemali, was auf das Arabische "Zuben-el-schemali" zurückgeht und "nördliche Klaue" bzw. "nördliche Schere" bedeutet. Der Stern Beta Librae hat eine Helligkeit von 2,61m, ist 120 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse B8 V an.

2. Zubenelgenubi (Alpha Librae)

Der zweithellste Stern (2,7m) ist der 76 Lichtjahre entfernte Zubenelgenubi (arab. "Zuben-el-dschenubi"), was übersetzt "südliche Klaue" bzw. "südliche Schere" bedeutet. Er befindet sich südöstlich von Beta Librae. Genau genommen handelt es sich dabei um ein Mehrsternsystem, in dem weiße zwei Sterne der Spektralklasse A3  einen Doppelstern bilden.

3. Brachium (Sigma Librae)

Der Brachium ist ein roter Riesenstern mit einer Helligkeit von 3,9m in rund 290 Lichtjahren Entfernung. Der Name bedeutet übersetzt "Arm", manchmal ist der Stern auch als Zubenalgubi (arabisch für "Südkralle") bekannt. Er gehört der Spektralklasse M3 III an.

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Verwendete Quellen: astronomie.de, galaxieregister.de, sternregister.de

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