
Mit einem ganz besonderen Projekt sorgt der indische Fotograf Sujatro Ghosh gerade in seiner Heimat Indien für Diskussionen. Über seinen Instagram-Account übt der aus Kalkutta stammende Sujatro eindrucksvollen Protest auf die politischen Verhältnisse in seinem Land - in dem aktuell mehr über die Bedeutung der Kuh diskutiert werde, als die Rechte von Frauen.
Gegenüber BBC verriet er, dass er es schlichtweg beunruhigend finde, "dass es viel länger dauert, Gerechtigkeit für eine Frau, die vergewaltigt oder belästigt wurde, zu bekommen, als für eine Kuh." Für seine Fotos bildet Sujatro Frauen in unterschiedlichen Alltagssituationen ab. Ob an öffentlichen Plätzen, zuhause, im Zug, aber auch in Regierungsgebäuden. "Weil Frauen überall verletzlich sind." Das Besondere: Die Gesichter der Frauen sind mit Kuhmasken bedeckt.
Indien hat ein Problem mit Gewalt gegenüber Frauen
Laut Regierungsstatistik wird in Indien alle 15 Minuten eine Frau vergewaltigt. Die Dunkelziffer gilt jedoch als weitaus höher, viele Opfer das Vergehen aus Angst vor Stigmatisierung nicht melden. Gewalt gegen Frauen ist in Indien ein Problem jeder sozialen Schicht, das gerne unter den Tisch gekehrt wird. Seitdem sein Projekt online ging und Medien über den jungen Fotograf berichteten, bekommt Sujatro Morddrohungen von radikalen Hindus. Doch er erlebt auch viel Zuspruch: Viele Frauen melden sich bei ihm und wollen Teil seines Projekts sein.
So könnt ihr Sujatro unterstützen
Um sein Projekt weiterzuführen will Sujatro mit Maske und Kamera weiter nach Bombay, Bangalore, Kerala und in den Nord-Osten des Landes reisen. "Ich will, dass meine Botschaft so viele Menschen wie möglich erreicht" schreibt er, und hat für diesen Zweck ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen, das ihr auf der Plattform Bitgiving.com unterstützen könnt.