
Mitten im Geschehen, aber nicht nur zum Schein
Was sofort auffällt: Schirin Thoma war nicht gekommen, um sich einfach nur blicken zu lassen. Man spürte, dass hier eine Frau unterwegs war, die sich in der Szene auskennt. Die sich Mühe gibt. Die nicht nur das Kostüm überzieht, sondern es lebt und sich gleichzeitig selbst treu bleibt. Ihr Auftritt als Scaramouche war detailverliebt, mit gefertigten Elementen, sorgsam gewähltem Stoff und einer Präsenz, die selbst eingefleischte Cosplayer kurz innehaltend dreinblicken ließ. Es war keine bloße Kopie, sondern eine Interpretation mit Stil.
Die Wahl der Figur war dabei kein Zufall. Wer sich ein wenig mit Genshin Impact auskennt, der weiß: Scaramouche ist bekannt für seine scharfe Intelligenz, seine manipulativen Art und sein Interesse an Macht und auch sein trauriger Hintergrund. Vielleicht ist dies der Spiegel für eine Frau wie Schirin Thoma, die trotz öffentlicher Aufmerksamkeit erstaunlich unprätentiös auftritt.
Begegnungen mit Größen der Szene
Der Tag auf der Fantasy Basel war für Schirin Thoma mehr als ein Fotospaziergang in Rüstung. Zwischen Workshops, Panels und dem allgemeinen Messetrubel kam es zu Begegnungen, die zeigen, wie eng vernetzt die Cosplay-Welt inzwischen ist. So traf sie unter anderem auf Lightning Cosplay, deren handwerkliche Perfektion regelmäßig internationale Maßstäbe setzt. Auch Carina Pusch war vor Ort – bekannt für ihre Kombination aus schauspielerischer Tiefe und aufwendigen Kostümen. Und mit Taryn stand eine weitere Szenegröße plötzlich neben ihr, deren Liebe zum Detail ebenso beständig ist wie ihre Community auf Social Media.

Was auffiel: Es herrschte kein Konkurrenzgehabe. Kein verstecktes Augenrollen, kein Gepose um des Posen willen. Stattdessen: echtes Interesse. Wertschätzung. Und das Gefühl, dass sich hier Menschen treffen, die die gleiche Leidenschaft teilen – egal, wie viele Follower, Pressefotos oder Galaeinladungen im Gepäck stecken.
Ein kurzer Blick zurück
Wer jetzt denkt, Schirin Thoma sei neu in solchen Gefilden, liegt daneben. Ihr Lebenslauf mag in der Außenwahrnehmung etwas glamouröser wirken als das übliche Cosplayer-Profil, doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell: Die Stationen passen. Von München hinaus in die Welt, zwischen Design, Mode, Events und, ja, immer wieder auch dieser sehr eigenen Art, sich auszudrücken. Nicht als Beruf, nicht als Pose. Sondern weil sie es kann. Und weil sie offenbar nicht viel davon hält, sich auf ein Feld festlegen zu lassen.
Die Idee, dass Schirin Thoma mehr ist als nur ein hübsches Gesicht mit Kostüm, lässt sich auch bei einem Blick auf ihre persönlichen Projekte erkennen: Schirin Thoma steht längst für mehr als nur ein öffentliches Auftreten. Wer sich mit ihrer Vita beschäftigt, findet schnell Verbindungen zur Modebranche, zum Designhandwerk und zu einer Ästhetik, die selten anbiedernd wirkt. Sondern eigen. Und das dürfte auch erklären, weshalb ihr Auftritt in Basel mehr war als ein hübscher Schnappschuss fürs Archiv.

Cosplay zwischen Mainstream und Subkultur
Die Fantasy Basel ist längst kein Geheimtipp mehr. Mit zehntausenden Besuchern gehört sie zu den größten Popkultur-Messen Europas. Das führt natürlich auch dazu, dass Grenzen verschwimmen. Zwischen Inszenierung und Ausdruck, zwischen Marketing und Authentizität, zwischen ernst gemeintem Handwerk und viralem Hype.
Doch gerade Cosplay bleibt in all dem Trubel ein Bereich, der sich erfolgreich gegen zu viel Kommerzialisierung stemmt. Wer ein gutes Kostüm will, muss Zeit investieren. Oder Geld. Oder beides. Und vor allem: Ahnung. Schirin Thoma, das wurde in Basel deutlich, hat davon eine ganze Menge.
Ein paar Zahlen dazu: Laut einem aktuellen Branchenreport, der sich mit dem globalen Markt rund ums Thema Cosplay beschäftigt, lag der Umsatz im Jahr 2023 weltweit bei rund 4,6 Milliarden US-Dollar. Tendenz steigend. Die Szene wächst. Und mit ihr auch der Anspruch an Qualität, Originalität, Authentizität. Was früher als schrullige Nische belächelt wurde, ist heute kulturell relevant.
Warum dieser Auftritt hängen bleibt
Man kann sich auf einer Messe wie der Fantasy Basel verlieren. Zwischen Neonlichtern, buntem Plastik, Selfiesticks und Soundeffekten. Aber gelegentlich bleibt etwas hängen. Ein Moment. Ein Gespräch. Oder eben ein Auftritt, der mehr ist als hübsch anzusehen. Bei Schirin Thoma war es wohl diese Mischung: aus Präzision und Leichtigkeit, aus Respekt vor dem Original und der Bereitschaft, es auf ihre Art weiterzudenken.
Dass sie sich dabei mühelos mit gestandenen Größen wie Lightning Cosplay oder Carina Pusch austauschte, machte den Eindruck nur stimmiger. Keine Show, keine Überhöhung. Sondern einfach ein gutes Beispiel dafür, wie sich Individualität und Popkultur nicht ausschließen müssen.
Fazit?
Man könnte an dieser Stelle versuchen, ein Fazit zu ziehen. Doch irgendwie fühlt sich das unpassend an. Denn wer Schirin Thoma beobachtet, merkt schnell: Hier passiert noch einiges. In Bewegung, in Entwicklung, in Reflexion. Der Auftritt auf der Fantasy Basel war nur eine Momentaufnahme. Aber eine, die hängen bleibt.
Und wer weiß. Vielleicht steht beim nächsten Event schon die nächste Überraschung bereit. Wobei: Wenn sie kommt, dann vermutlich leise. Und mit Stil.