
Was das mit der Bibel zu tun hat? Nun, im Buch der Bücher gibt es die Geschichte von Samson und Delilah. Er war wohl so eine Art Surfer-Dude: durchtrainiert, löwenstark, mit wallender Mähne. Erst als ihm die Haare geschoren wurden, verlor er seine Kraft und konnte von seinen Widersachern besiegt werden. Delilah hatte sein Geheimnis verraten.
Manchmal glaube ich, dass Frauen wie Samson sind. Sie vertrauen auf ihre Haare. Die müssen schön lang sein, dann ist alles in Ordnung, dann fühlen sie sich stark und sicher. Was natürlich viel mit Vorurteilen und Klischees und allerlei dummen Bemerkungen zu tun hat, für die wir Männer verantwortlich sind.
Aber erstens ist die dämliche Gleichung "je kürzer desto lesbischer" längst falsifiziert worden, und zweitens kann mir niemand erzählen – kein Mann und keine Frau -, dass Jennifer Lawrence, Scarlett Johansson, Halle Berry, Charlize Theron, Tyra Banks, Michelle Williams, Audrey Hepburn, Emma Watson und natürlich Twiggy mit kurzen Haaren weniger sexy, weniger weiblich sind, als mit langen Haaren. Und das sind nur ein paar bekannte Frauen, die ich stellvertretend für Millionen andere aufzähle, die ich alle nicht kenne.
Kurze Haare sind toll, antwortete ich also wahrheitsgemäß auf die Frage meiner Freundin. Aber lange Haare sind es auch, schob ich hinterher. Nicht, um sie gnädig zu stimmen. Sie ist schließlich Trägerin einer vollen, schulterlangen Haarpracht. Es ist einfach so, dass es mir ziemlich egal ist, was sich eine Frau dem Kopf wachsen lässt. Ob kurz oder lang, unterm Pony ist entscheidend.
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