
Berufe gibt es wie Sand am Meer, so dass sich zumindest in Deutschland und anderen Industrieländern die Arbeitnehmer meist einen Job aussuchen können, in dem sie glücklich werden. Die Mehrheit der Deutschen ist mit ihrer Berufswahl daher auch zufrieden. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat in einer Umfrage ermittelt, dass 75 Prozent der Befragten Spaß an ihrer Arbeit haben. Die Berufe, die wirklich glücklich machen, sind dabei – wenig überraschend – eine Mischung aus zahlreichen Bereichen und Gesellschaftsschichten.
Beruf und Mensch müssen zusammenpassen
Zum Teil ist es nämlich egal, ob du im Büro einer Kanzlei oder bei einem Wettanbieter, im Krankenhaus oder bei einer Tischlerei arbeitest. Am wichtigsten ist es, dass der Beruf zu einem passt. Die einen lieben es, tagtäglich mit Zahlen zu arbeiten, andere widmen sich dem Schreiben. Da soziale Kontakte ebenfalls eine große Rolle spielen, sind pädagogische und soziale Berufe häufig ebenso erfüllend. Wichtig sind folgende Punkte bei einem Job:
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Neue Herausforderungen
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Abwechslungsreiche Handlungsfelder
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Wissenserweiterung
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Gute Gehaltsaussichten
In den meisten Berufen sind den Faktoren, die einen glücklich machen, Grenzen gesetzt. Diese Grenzen lassen sich häufig nicht selbst beeinflussen. Beispielsweise ist das Aufgabengebiet in einem Beruf meist strikt eingegrenzt. Neue Herausforderungen und abwechslungsreiche Handlungsfelder sind allerdings wichtig, um in einem Beruf langfristig glücklich zu sein. Vor allem bei großen Konzernen wird daher häufig auch Job Rotation angeboten, damit man auch neue Tätigkeiten ausübt.
Die drei Punkte gehen mit einer Wissenserweiterung einher. Unser Gehirn will immer etwas Neues entdecken und erfahren, auch wenn wir durch Routine natürlich eine höhere Leistungsfähigkeit aufgrund der Spezialisierung erreichen. Aber nur, wenn wir regelmäßig etwas dazulernen, bleibt die Freude an der Arbeit erhalten.
Beim Gehalt haben die meisten Arbeitnehmer wenig Einfluss. Ab einer bestimmten Grenze – Forscher haben hier etwa 4.000 Euro netto ermittelt – werden wir jedoch nicht glücklicher, auch wenn wir mehr verdienen. Viel wichtiger sind da schon das Arbeitsumfeld und die Kollegen. Vor allem Personen, die in einem Team arbeiten, sind auf ein gutes Arbeitsklima angewiesen, damit sie in ihrem Beruf glücklich werden.
Berufe mit glücklichen Arbeitnehmern
Die Studien zum Glück im Beruf fördern je nach Erhebung teilweise unterschiedliche Ergebnisse zu Tage. Beispielsweise sind auf der Zufriedenheitsskala in Großbritannien Gärtner und Floristen ganz vorne. Da sie täglich etwas Schönes schaffen und in bzw. mit der Natur arbeiten können, sind diese Menschen glücklich, auch wenn sie nicht übermäßig viel verdienen.
In anderen schlecht bezahlten Berufen wie Krankenschwester und -pfleger finden ebenfalls viele ihre Erfüllung. Das liegt an der Tatsache, dass dank dieser sinnvollen Berufe etwas für die Gesellschaft geleistet wird. Derlei Menschen können daher täglich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, weil ihr Beruf von großer gesellschaftlicher Bedeutung ist.
Die Top drei der Berufe in Deutschland, die am glücklichsten machen, sind jedoch Hausarzt, Softwareentwickler und Hochschullehrer. Allerdings bringen nicht alle Menschen die Voraussetzungen mit, die diese Berufe erfordern. Gleichzeitig sind die geforderten Fähigkeiten sehr unterschiedlich. Glücklich werden kannst du allerdings in so gut wie jedem Beruf, wenn die oben genannten Bedingungen erfüllt sind und deine Stärken zum Tragen kommen. Wenn du gerne mit Menschen in Kontakt bist, solltest du dir einen Beruf suchen, in dem du direkten Kontakt zu Kunden hast. Wenn du lieber über Zahlen brütest, werde am besten Controller. Wenn du nicht weißt, welcher Beruf zu dir passt, kannst du den Berufstest machen.
Welchen Beruf du jedoch vermeiden solltest, ist ein Job im Callcenter. Hier sind sich die Studien grundsätzlich einig, dass dieser Beruf zu Unzufriedenheit führt und sogar eine höhere Wahrscheinlichkeit mit sich bringt, an Depressionen zu erkranken.